Der geplante Verkauf der britischen Mobilfunk-Tochter Everything Everywhere (EE) kommt bei den Anlegern der Deutschen Telekom gut an. Am Dienstag konnte die Aktie deutlich zulegen und gehörte damit zu den Top-Werten im DAX. Auch die Analysten sehen diesen Schritt positiv.
Der Bonner Branchenprimus will zusammen mit seinem französischen Partner Orange den gemeinsam gehaltenen britischen Mobilfunk-Anbieter Everything Everywhere (EE) an den Telekommunikationskonzern BT Group verkaufen. Der Kaufpreis soll zum Teil in bar und zum Teil in Aktien von BT beglichen werden. Als Preis stehen umgerechnet 15,5 Milliarden Euro im Raum.
Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank wertete die Bestätigung der Verkaufsverhandlungen als gute Nachricht. Der Preis erscheine attraktiv. Gleichzeitig verwies er aber darauf, dass das Geschäft erst noch abgeschlossen werden müsse. Hinweise auf Verkaufsgespräche und Spekulationen gibt es schon länger. Deshalb sei die Mitteilung "keine echte Überraschung", erklärte er. Dem Aktienkurs helfe das dennoch etwas. Den fairen Wert sieht der Experte weiterhin bei 13,50 Euro. Die Einstufung für die Aktie bleibt auf „Halten“.
Attraktiver Verkaufspreis
Das Analysehaus Independent Research hat das Kursziel für Deutsche Telekom angesichts der Exklusivverhandlungen über den Verkauf des britischen Mobilfunkbetreibers EE von 14,60 auf 14,30 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Halten" belassen. Nach wie vor halte er einen Verkauf von EE für strategisch sinnvoll, schrieb Analyst Markus Friebel. Auch der Verkaufspreis von 12,5 Milliarden Pfund sei attraktiv. Das neue Kursziel begründete der Experte mit gesunkenen Bewertungsmultiplikatoren der Vergleichsunternehmen.
Füße still halten
Der geplante Verkauf sollte sich langfristig positiv auf die Deutsche Telekom auswirken. Zudem würde der Telekommunikationskonzern mit einem Fuß die Tür zum britischen Markt bleiben, da der Kaufpreis teils in bar und teils in Aktien der BT-Group bezahlt werden soll. Ein Neueinstieg würde sich aber erst anbieten, wenn die T-Aktie über das Jahreshoch bei 13,88 klettert und damit den Aufwärtstrend bestätigt.
(Mit Material von dpa-AFX)