Operativ läuft es bei der Deutschen Telekom derzeit gut. Die US-Tochter wächst weiter rasant und im Kerngeschäft in Deutschland stimmen die Zahlen ebenfalls. Einen Rückschlag muss der Konzern jetzt aber auf personeller Ebene hinnehmen. Die Suche nach einem neuen Aufsichtsratschef geht überraschenderweise weiter.
So will Ex-BMW-Chef Harald Krüger nun doch nicht den Vorsitz des Kontrollgremiums der Deutschen Telekom übernehmen. Krüger habe schon im vergangenen Jahr ein entsprechendes Angebot aus persönlichen Gründen ausgeschlagen, was in dem Gremium mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen worden sei, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen. Der ehemalige Automanager ist seit 2018 Mitglied im Aufsichtsrat des Bonner Konzerns. Als gestandener Manager mit Erfahrung bei der Führung eines großen Konzerns galt er als prädestiniert für den Spitzenposten.
Zeitdruck gibt es jedoch nicht, denn die Amtszeit vom jetzigen Aufsichtsratschef Ulrich Lehner läuft planmäßig noch bis zur Hauptversammlung im Frühjahr 2022. Ein Telekom-Sprecher wollte sich zu „Personalspekulationen“ nicht äußern. Wie immer sei die Nachfolgesuche „Gegenstand eines geordneten Prozesses“.
Krügers Absage kommt überraschend, ein Beinbruch ist sie aber nicht. Die Telekom dürfte auch so einen neuen, starken Aufsichtsratschef finden. Wichtiger ist, dass es operativ gut läuft. Anleger bleiben beim günstig bewerteten DAX-Titel an Bord und setzen auf den Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung.
Mit Material von dpa-AFX
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