Die Berichtssaison am deutschen Aktienmarkt läuft weiter auf Hochtouren. An diesem Freitag, den 26. Februar, ist auch die Deutsche Telekom an der Reihe und öffnet ihre Bücher für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020. DER AKTIONÄR zeigt, mit welchen Zahlen Anleger rechnen müssen.
Dabei lief es operativ in den vergangenen Monaten mehr als prächtig. „Beide Seiten des Atlantiks“ hätten für die starke Leistung gesorgt, hatte Telekom-Chef Tim Höttges Mitte November gesagt. Denn abgesehen vom brummenden US-Geschäft habe sich der Konzern auch auf seinem Heimatmarkt Deutschland behaupten können, hob etwa Goldman-Sachs-Analyst Andrew Lee hervor.
Entsprechend optimistisch zeigte sich der Konzern zuletzt und hob seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr an. 2020 soll demnach ein bereinigtes EBITDA AL von mindestens 35 Milliarden Euro statt wie zuvor rund 34 Milliarden Euro erreicht werden.
Der Free Cashflow AL dürfte nun bei sechs Milliarden Euro (zuvor 5,5) landen. Zudem bestätigte der Konzern seinen Plan, eine Dividende von 60 Cent je Aktie auszahlen zu wollen.
Das erwarten die Experten
Die von der Telekom befragten Branchenexperten rechnen mit einem saftigen Plus – das rührt aber auch aus der Erstkonsolidierung von Sprint ab dem 1. April 2020 nach der Fusion mit der Telekom-Tochter T-Mobile US. Jefferies-Analyst Ulrich Rathe etwa geht davon aus, dass der Konzern im Schlussquartal 2020 auch ungeachtet seiner US-Tochter weiterhin gute Geschäfte gemacht habe. Das US-Geschäft selbst brummt ohnehin.
Im Schnitt rechnen die Analysten mit einem Umsatz von 100,5 Milliarden Euro nach 80,5 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA AL soll bei knapp 35 Milliarden Euro liegen, während es 2019 noch bei 24,7 Milliarden Euro lag. Beim freien Barmittelzufluss AL gehen die Analysten von sechs Milliarden Euro aus, beim Konzernüberschuss rechnen sie mit 5,2 Milliarden Euro.
Für 2021 erwarten die Experten einen Anstieg des EBITDA AL auf 36,5 Milliarden Euro sowie einen freien Mittelzufluss AL von 7,6 Milliarden Euro.
Bei der Deutschen Telekom läuft es eigentlich gut. Die operative Entwicklung stimmt, die US-Tochter bereitet Freude. Doch die Kursentwicklung an der Börse hinkt weiter hinterher. Nach wie vor scheint der Deckel bei 15,50 Euro drauf zu sein. Konservative Anleger können dennoch weiter auf den Ausbruch setzen und an Bord bleiben.
Mit Material von dpa-AFX
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom, Vodafone.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.