Die Deutsche Post bemüht sich in der Corona-Pandemie nach eigenen Angaben weiter um eine Sonntagszustellung von Paketen. "Es wäre hilfreich, wenn wir einen weiteren Tag bekommen könnten, um in der aktuellen Situation der Flut der Pakete Herr zu werden", sagte der für das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL, Thomas Schneider, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Montag). Dafür habe das Unternehmen in Regionen wie Berlin bereits entsprechende Anträge bei den Behörden gestellt und erwäge nun, Anträge in weiteren Bundesländern. Es gehe darum, in einer besonderen Situation "einen Kollaps des Paketsystems zu vermeiden".
Die Deutsche Post DHL hatte eine Sonntagszustellung während der Corona-Krise schon zuvor ins Gespräch gebracht. Das Unternehmen transportiert eigenen Angaben zufolge momentan acht Millionen Pakete und Päckchen am Tag. Das liegt weiter über dem Jahresdurchschnitt von 5,2 Millionen Paketen pro Zustelltag. Da wegen der Corona-Krise noch zahlreiche Läden geschlossen sind, versorgen sich viele Haushalte über den Onlinehandel. In München hat der Paket-Dienstleister DHL erstmals bereits an einem Sonntag Sendungen zugestellt.
Rund 400 Mitarbeiter waren am vergangenen Sonntag unterwegs, um mehr als 50.000 Pakete an private Haushalte auszuliefern, wie das Unternehmen mitteilte. Das Bayerische Arbeitsministerium habe eine entsprechende Genehmigung erteilt.
Die Baader Bank hat Deutsche Post von "Add" auf "Buy" hochgestuft, das Kursziel aber von 40 auf 35 Euro gesenkt. Der Logistikkonzern sei stark genug, um die virusbedingten Turbulenzen zu überstehen, schrieb Analyst Christian Obst in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Das niedrigere Kursziel begründete Obst mit seinen reduzierten Prognosen für das operative Ergebnis (Ebit) bis 2021.
Die Aktie der Deutschen Post hat sich zuletzt deutlich von ihren Korrekturtiefs lösen können. Aus charttechnischer Sicht wäre bei der Aktie der Deutschen Post nun Luft bis zum nächsten wichtigen Widerstand in Form der 200-Tage-Linie bei gut 30 Euro. DER AKTIONÄR sieht langfristig weiteres deutliches Aufholpotenzial. Anleger können das aktuell günstige Bewertungsniveau des Blue Chips deswegen weiterhin nutzen und zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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