Die Deutsche Post verleibt sich einem Pressebericht zufolge den Mainzer Spirituosen- und Getränkelogistiker Hillebrand ein. Der DAX-Konzern habe bereits einen Übernahmevertrag unterzeichnet, berichtete das "Handelsblatt" am Dienstag auf seiner Internetseite und berief sich dabei auf Unternehmenskreise. Der Zukauf werde die Post 1,5 Milliarden Euro kosten.
Bei den beteiligten Unternehmen war zunächst keine Bestätigung zu erhalten. Verkäufer ist der belgische Finanzinvestor Cobepa. Die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ hatte vor einigen Tagen bereits über das Interesse der Post an Hillebrand berichtet.
Die Mainzer Firma, deren Wurzeln auf das Jahr 1844 zurückgehen, ist vor allem in der Seefracht aktiv. Sie verschifft den Angaben zufolge jährlich rund 500.000 Standardcontainer (TEU) an Spirituosen und bringt etwa Whiskey von irischen Brennereien zu den Lagern von Großhändlern und Supermarktketten. Dem "Handelsblatt" zufolge bewegt Hillebrand auch knapp die Hälfte aller Weineinfuhren nach Deutschland. Hinzu komme eine Landverkehrspedition. Zuletzt erzielte der Speziallogistiker mit etwa 2.700 Mitarbeitern in 90 Ländern einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro.
An der Börse kommt der Deal gut an. Auf der Handelsplattform Tradegate gewinnt das Papier 0,9 Prozent auf 58,31 Euro. Bereits am Montag konnte die Aktie der Deutschen Post zulegen. Das Papier profitierte dabei von einer positiven Analysteneinschätzung.
Die Schweizer Großbank UBS hatte am Montag die Einstufung für Deutsche Post auf "Buy" mit einem Kursziel von 65 Euro belassen. Die Frachtraten für Lufttransport könnten im zweiten Halbjahr nochmals deutlich über denen der ersten Jahreshälfte liegen und dabei vor allem im Schlussquartal beschleunigen, schrieb Analyst Cristian Nedelcu in einer Branchenstudie. Dieses Umfeld komme Unternehmen wie der Deutschen Post, UPS und Fedex zugute, die circa 30 Prozent der weltweiten Luftfrachtkapazität kontrollierten und eine hohe Auslastung hätten.
DER AKTIONÄR bleibt für seinen Musterdepot-Wert ebenfalls zuversichtlich. Anleger können beim Blue Chip nach wie vor zugreifen. Der Stopp zur Absicherung sollte bei 46,00 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
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