Trotz wieder geöffneter Geschäfte verzeichnen die Paket-Zusteller weiterhin deutlich erhöhte Mengen an Sendungen. "Wir liegen weiterhin deutlich über dem Vor-Corona-Durchschnitt", sagte ein DHL-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Spitzenwerte wie an Ostern, als zeitweise neun Millionen Pakete pro Tag zugestellt wurden, erreiche man zwar nicht mehr. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr liege aber weiterhin im zweistelligen Prozentbereich.
Einen Dämpfer gab es zuletzt allerdings beim Porto. Die von der Bundesnetzagentur für das Jahr 2016 genehmigte Portoerhöhung für Standardbriefe war rechtswidrig. Das geht aus einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Damals hatte die Deutsche Post das Porto für Standardbriefe von 62 auf 70 Cent erhöht. Mittlerweile liegt dieses bei 80 Cent. Geklagt hatte ein Verband verschiedener Postunternehmen gegen die Bundesrepublik, die für die Regulierung der Post als Universaldienstleister zuständig ist. Das Bundesverwaltungsgericht hob damit das Ersturteil des Verwaltungsgerichts Köln auf.
Das Urteil ist für die Post natürlich ärgerlich, zumal es bei zukünftigen Entscheidungen über das Briefporto noch eine Rolle spielen könnte. An den weiterhin guten Perspektiven der immer noch günstig bewerteten Post-Aktie ändert sich dadurch aber noch nichts.
Die Aktie der Deutschen Post hat zuletzt ordentlich zulegen können. Mittlerweile ist das Papier an einen wichtigen Widerstand herangelaufen: die 200-Tage-Linie bei knapp 30 Euro. Gelingt der Aktie der Sprung darüber, wäre aus charttechnischer Sicht der Weg frei bis in den Bereich von zunächst 35 Euro. Anleger bleiben an Bord, Neueinsteiger können beim DAX-Titel weiter zugreifen. Zur Absicherung sollte der Stoppkurs bei 21,50 Euro platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
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