Im bisher längsten Streik bei der Lufthansa müssen zu Wochenbeginn mehr als Hunderttausend Menschen umplanen. Nach der Pause am Sonntag setzten die Flugbegleiter ihren am vergangenen Freitag gestarteten Streik am Montag fort. In den Tarifkonflikt könnte aber Bewegung kommen: Der Lufthansa-Konzernvorstand wollte noch am Montag über Konsequenzen aus dem aktuellen Streik beraten. Möglicherweise will Lufthansa der Gewerkschaft Ufo ein neues Angebot vorlegen. Mitarbeiter und Öffentlichkeit sollten gegen 18.00 Uhr über die Ergebnisse des Treffens informiert werden, kündigte das Unternehmen an. Am Montagmorgen legte das Kabinenpersonal an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf die Arbeit bis 23.00 Uhr nieder, in München bis Mitternacht. "Alle Lufthansa-Flüge, die an einem dieser Flughäfen starten oder landen sollen, werden bestreikt", hatte der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies am Sonntag in Frankfurt gesagt.
Nach Unternehmensangaben fallen am Montag 929 Flüge der Lufthansa aus. Betroffen seien etwa 113.000 Passagiere. "Lufthansa entschuldigt sich bei allen ihren Kunden, die morgen von diesem Streik betroffen sind", erklärte das Unternehmen. Die Kunden würden informiert, nach Möglichkeit biete Lufthansa alternative Reisemöglichkeiten an.
Am Flughafen Frankfurt/Main dürfte es an Montag zu längeren Schlangen an den Transitschaltern kommen wegen der zahlreichen Umbuchungen, wie ein Sprecher des Flughafen-Betreibers Fraport sagte. Ansonsten laufe bislang aber alles in geordneten Bahnen. Im Transitbereich stünden rund 600 Betten, davon seien in der Nacht aber höchstens 50 belegt gewesen. Es hätten nicht viele Passagiere am Flughafen übernachten müssen.
14-Euro-Marke im Fokus
Die laufenden Streiks tun der Aktie der Lufthansa allerdings gar nicht gut. Das Papier startet erneut mit einem Minus in die neue Woche. Die Lufthansa-Aktie verliert am Vormittag 2,5 Prozent auf 13,60 Euro und ist damit hinter Continental der zweischwächste Wert des Tages im DAX. Damit hat sich der Wert wieder weiter von der charttechnisch wichtigen Hürde von 14 Euro entfernt. Erst der nachhaltige Sprung darüber würde ein positives Signal liefern.
(Mit Material von dpa-AFX)