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Deutsche Bank will wie Netflix werden

Deutsche Bank will wie Netflix werden
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Fabian Strebin 07.08.2020 Fabian Strebin

Die Deutsche Bank musste erst vor Tagen zwei Rückschläge im Fintech-Bereich vermelden. Seit dem Abgang von Digitalchef Markus Pertlwieser im Frühjahr wurde die Verantwortung für die Digitalisierung dezentral auf die verschiedenen Sparten verteilt. Die Unternehmerbank lässt jetzt mit einem neuen Vorstoß aufhorchen. Die Bank will in den Markt mit digitalen Plattformen einsteigen. In anderen Branchen, beispielsweise im Entertainmentsektor, läuft das Modell blendend.

Die Deutsche Bank hinkt bei der Digitalisierung hinterher, die Corona-Pandemie wirkt hier als Katalysator. Nicht nur Homeoffice ist jetzt selbstverständlich, in der Finanzbranche rücken auch Märkte in den Fokus, die bisher von anderen Branchen bearbeitet wurden. Ein Beispiel sind digitale Marktplätze, beziehungsweise Plattformen im Internet.

Mit der Verpflichtung von Jochen Siegert will die Unternehmenssparte der Deutschen Bank in dieses Segment einsteigen. Siegert ist ein Urgestein der Branche und arbeitete bereits bei verschiedenen Zahlungsdienstleistern wie Paypal oder Mastercard. Aktuell ist er Finanzvorstand der Lieferantenkreditplattform Traxpay, an der die Deutsche Bank mit einem Minderheitsanteil beteiligt ist. Ab dem 17. August soll er bei der Deutschen das Segment digitale Marktplätze aufbauen.

Stefan Hoops, der Chef von Siegert und Leiter der Unternehmenssparte der Bank, sagt im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass es im Zeitalter des Internet der Dinge neue Möglichkeiten der nutzungsbasierten Finanzierung gebe. Der Trend geht Richtung Sharing Economy, also weniger besitzen, sondern mehr mieten. Die Deutsche Bank will aus den Daten der Nutzung Rückschlüsse auf geeignete Finanzierungvarianten gewinnen. Hoops sagt, die Bank wolle für die Industrie 4.0 die Finanzierungslösung 4.0 liefern.

Hoops ist ein ehrgeiziger Macher, der in der Deutschen Bank genau der Richtige sein könnte, so ein zukunftsträchtiges Projekt anzugehen. Die Deutsche Bank braucht mehr derartige Initiativen im Bereich Digitalisierung. Nun liegt es an den einzelnen Sparten, selbst Programme zu initiieren.

Die Aktie zeigt heute Schwäche und verharrt deutlich unter der wichtigen Marke von acht Euro. Impulse vom Gesamtmarkt fehlen. Investierte Anleger bleiben an Bord.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

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