Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank zeigen sich zuletzt volatil. Angetrieben von Meldungen über steigende Zinsen in den USA legten die Papiere zuletzt kräftig zu. Allerdings stehen beide Notierungen vor hartnäckigen Widerständen. In Deutschland ist zudem erneut Sand im Getriebe bei den Coronahilfen für Unternehmen. DER AKTIONÄR liefert eine Einschätzung.
Wie jetzt bekannt wurde hat das Bundeswirtschaftsministerium bereits am Freitag die Abschlagszahlungen aus mehreren Hilfsprogrammen für Firmen gestoppt. Denn Unbekannte hätten unter Zuhilfenahme von falschen Indentitäten Gelder beantragt und ausgezahlt bekommen. Zuerst berichtete der Business Insider über den Vorfall. Wie hoch der Schaden genau ist, bleibt unklar, aber für die betroffenen Unternehmen ist es bitter. Aktuell fließen vorerst keine weiteren Hilfen für Firmen, die um ihre Existenz kämpfen.
Ungemach für Commerzbank?
Aktuell ist nicht absehbar, wie lange die Zahlungen ausgesetzt werden. Bisher haben die staatlichen Hilfen viele Unternehmen gestützt, die ansonsten wohl bereits insolvent wären. Allerdings ist die Antragspflicht für Pleiten weiterhin in Teilen bis April ausgesetzt. Gerade die Commerzbank könnte die Folgen der verzögerten Auszahlungen noch treffen. Allerdings wurde die Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle bereits 2020 für das erste Quartal erhöht. Zudem ist wahrscheinlich, dass das Insolvenzrecht bis zur Bundestagswahl im Herbst aufgeweicht bleibt.
Die Deutsche Bank dürfte nach wie vor vom florierenden Investmentbanking profitieren, das im letzten Jahr fast den gesamten Gewinn einfuhr. Steigende Renditen am Anleihemarkt und neue Höchststände an den Börsen sollten für satte Erlöse im Handelsgeschäft sorgen. Zudem dürfte der M&A-Markt aufgrund der globalen Konjukturerholung weiter an Fahrt aufnehmen.
Die Aktie der Deutschen Bank legte heute wieder zu und steht erneut vor dem Widerstand in Höhe von 11,00 Euro. Der könnte in dieser Woche noch fallen. Die Commerzbank-Aktie hat hingegen die Unterstützung um 5,55 Euro verteidigt und müsste nun über den Widerstand bei 5,80 Euro Richtung 6,00 Euro steigen. Beide Aktien bleiben aussichtsreich, eignen sich aber nur für risikoaffine Anleger.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von Commerzbank befinden sich im Aktionär-Depot von DER AKTIONÄR.