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Deutsche Bank: Tochter Postbank verschärft bei Negativzinsen – alle müssen zahlen

Deutsche Bank: Tochter Postbank verschärft bei Negativzinsen  – alle müssen zahlen
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Fabian Strebin 17.06.2021 Fabian Strebin

Im April schob der Bundesgerichtshof automatischen Gebührenerhöhungen für Sparer noch einen Riegel vor. Seitdem müssen Kunden explizit zustimmen, wenn die Kontoführung teurer wird. Die Banken in der Eurozone versuchen aber auch über andere Wege ihre Einnahmen zu erhöhen. Das geht am einfachsten über Negativzinsen für Einlagen. Diesen radikalen Weg schlägt nun auch die Deutsche-Bank-Tochter Postbank ein.

 

Das Beratungsunternehmen Investors Marketing hat in einer Studie festgestellt, dass mittlerweile fast ein Sechstel aller Deutschen bereits Strafzinsen bezahlen oder sich dazu in Gesprächen mit ihrer Bank befänden. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Zugleich nimmt die Bereitschaft zu höheren Gebühren offenbar ab. Immer mehr Sparer versuchen zudem auch auszuweichen: So gaben rund 40 Prozent der Befragten an, dass sie bereit seien in Aktien zu investieren, um den Verwahrentgelten zu entgehen.

Banken geben Kosten weiter

Seit 2014 zahlen Banken in der Eurozone Negativzinsen auf das Geld, das sie bei der EZB geparkt haben. Immer mehr Institute geben diese Belastung nun an ihre Kunden weiter. Dabei zahlten anfänglich nur Unternehmen oder Kunden mit Einlagen über 100.000 Euro Negativzinsen. Viele Banken reduzierten diese Grenze schrittweise, sodass immer mehr Einlagen mit Strafzinsen bepreist werden. Die Postbank verschärft nun deutlich ihre Gangart.

Auch Bestandskunden sollen bezahlen

Erst kürzlich wurde mitgeteilt, dass die Freibeträge bei Girokonten auf 50.000 Euro und bei Tagesgeldkonten auf 25.000 Euro gesenkt werden. Seit wenigen Tagen informiert der Konzern nun seine Bestandskunden, die ebenfalls bezahlen sollen. Ab 1. September sollen 0,5 Prozent fällig werden, allerdings müssen langjährige Postbank-Sparer den höheren Gebühren zustimmen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Andernfalls sei mit einer Kündigung zu rechnen.

Auch Deutsche verlangt Negativzinsen

Für Banken sind Verwahrentgelte eine Möglichkeit das Nettozinseinkommen auch bei Negativzinsen zu stabilisieren. Höhere Zinsen würden natürlich für einen Anstieg sorgen, die Fantasie am Markt dafür ist zumindest vorhanden. Die Deutsche Bank selbst erhöht ebenfalls sukzessive die Einnahmen aus der Bepreisung von Einlagen. Daher macht es Sinn, dass die Postbank mit ihren 13 Millionen Kunden auch diesen Weg einschlägt.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Bankaktien tendieren heute wieder höher, nachdem Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell von gestern Fantasie für schneller als gedachte Zinserhöhungen bieten. Damit stellt sich die Deutsche-Bank-Aktie heute auch gegen den Markt und macht sich wieder auf in Richtung 11,78 Euro, wo der nächste Widerstand liegt. Bei 11,90 Euro verläuft der seit Anfang des Monats bestehende Abwärtstrend. Nach unten sollte die Unterstützung bei 11,30 Euro Halt geben.

Es bleibt dabei: Solange die Aktie nicht in Richtung 12,00 Euro ausbricht, ist kein Neueinstieg angezeigt. Trader können die Situation natürlich nutzen. Der Stopp verbleibt bei 8,00 Euro.

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