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Deutsche-Bank-Tochter DWS: Deshalb ist ein Verkauf unwahrscheinlich

Deutsche-Bank-Tochter DWS: Deshalb ist ein Verkauf unwahrscheinlich
Foto: Börsenmedien AG
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Nikolas Kessler 28.03.2019 Nikolas Kessler

Die Diskussionen über eine mögliche Fusion von Commerzbank und Deutscher Bank gehen auch an deren Fondstochter DWS nicht spurlos vorbei. Hatten Spekulationen über einen eventuellen Verkauf zeitweise noch für Kursfantasie bei der DWS-Aktie gesorgt, musste sie einen Teil der Gewinne inzwischen wieder abgeben. Auch in der Belegschaft rumort es.

Kaum waren die Sondierungsgespräche zwischen den Vorständen von Deutscher Bank und Commerzbank am vorletzten Wochenende offiziell bestätigt, machten schon Spekulationen über die Gegenfinanzierung einer möglichen Fusion die Runde. Eine Idee: Die Deutsche Bank könnte ihr rund 80-prozentige Beteiligung an der börsennotierten Fondstochter DWS ganz oder teilweise verkaufen.

Finger weg von den Kronjuwelen

In der allgemeinen Fusions-Euphorie war die DWS-Aktie daraufhin um bis zu 14 Prozent nach oben geschnellt, doch inzwischen gibt es berechtige Zweifel an einem Verkauf. Dagegen spricht, dass die DWS-Beteiligung einer der verlässlichsten Ertragsbringer der Deutschen Bank ist. Zudem wäre die Vermögensverwaltung einer der Bereich, wo es keine Überschneidung mit der Commerzbank gibt – hier würde man sich im Falle einer Fusion also gut ergänzen.

Analysten und Investoren stehen der Option entsprechend skeptisch gegenüber. Für Analyst Jacques-Henri Gaulard von Kepler Cheuvreux wäre ein Verkauf im Zuge einer möglichen Fusion „völlig unverständlich“, laut Christian Koch von der DZ Bank „sehr unwahrscheinlich“.

Operatives Geschäft rückläufig

Hinzu kommt, dass die DWS im operativen Geschäft genügend eigene Baustellen hat. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mit Mittelabflüssen zu kämpfen, was einen Gewinneinbruch zur Folge hatte: Unter dem Strich ging das Ergebnis um 38 Prozent auf 391 Millionen Euro zurück. Das schwache Marktumfeld im Schlussquartal hat das Geschäft zusätzlich belastet, doch es gärt schon länger bei der DWS: Ende Oktober musste bereits Vorstandschef Nicolas Moreau seinen Hut nehmen.

Sein Nachfolger Asoka Wöhrmann versucht nun, das Unternehmen wieder in die Erfolgsspur zu bringen – und schreckt dabei nicht vor drastischen Maßnahmen zurück. Nach Handelsblatt-Informationen wurden in den letzten Wochen zehn Top-Manager entlassen. Sollte es zum Verkauf an einen Rivalen kommen, könnte das allerdings erst der Anfang sein.

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DWS und Deutsche Bank beobachten, Comeback-Wette auf CoBa

Potenzielle Käufer, zu denen etwa die Allianz-Sparte Global Investors oder der französische Rivale Amundi gezählt werden, hätten also zwei gute Ansatzpunkte, um den Kaufpreis zu drücken. Angesichts dieser Widrigkeiten ist die kurzfristige Euphorie schnell wieder entwichen und der zwischenzeitlichen Kursgewinne der DWS-Aktie in den vergangenen Tagen teilweise wieder abgebröckelt.

DWS und Deutsche Bank stehen derzeit nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Nach dem starken Comeback der Bank-Aktien am gestrigen Mittwoch läuft jedoch die Trading-Wette auf ein charttechnisches Comeback der Commerzbank weiter.

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