Während die Gespräche zwischen Deutsche Bank und Commerzbank die Nachrichtenseite dominieren, schickt sich im Hintergrund ein heimlicher Profiteur des möglichen Mergers an, den beiden Großbanken die Show zu stehlen. Mit der Aktie jedenfalls könnten Anleger unter Umständen sogar einen besseren Schnitt machen als mit CoBa- oder Deutsche Bank-Titeln.
Die Aktien von Commerzbank und Deutsche Bank zählen zu den großen Gewinnern des heutigen Tages. Nachdem die beiden Großbanken am Sonntag mitgeteilt haben, dass sie Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss führen, verteuern sich ihre Titel merklich. Aktien der Deutschen Bank legen über fünf Prozent auf 8,21 Euro zu. Anteilsscheine der Commerzbank legen sogar rund sieben Prozent zu und werden zu 7,65 Euro gehandelt. Im Hintergrund aber profitiert eine andere Aktie weitaus stärker von den Gesprächen: DWS-Titel sprangen heute zwischenzeitlich um fast 14 Prozent gen Norden.
Sie haben damit das höchste Niveau seit Mitte Mai 2018 erreicht. Laut Insidern könnte sich die Deutsche Bank von ihrer Fondstochter im Zuge der Fusion trennen und ihren Anteil versilbern. Seit dem Börsengang der DWS vor einem Jahr hält die Deutsche Bank noch etwa 78 Prozent der DWS-Aktien. Sie haben auf dem aktuellen Niveau einen Wert von 4,4 Milliarden Euro.
Fakt ist: Die Fusion wird – falls überhaupt – nicht nur Vorteile auf der Kostenseite bringen. Zunächst wird sie viel Geld verschlingen, denn der mögliche Stellenabbau wird Milliarden kosten. Geld, das den beiden Banken fehlt. Ein Verkauf der Tochter DWS könnte einen Teil dieser Lücke stopfen.
Als potenzieller Käufer wird der Münchener Versicherungskonzern Allianz gehandelt. Er, der vor Jahren die Dresdner Bank an die Commerzbank verkauft hatte, könnte damit zum ersten Profiteur einer Fusion von Deutsche Bank und Commerzbank werden. Denn: Die Aktie der DWS ist heute günstiger als beim Börsengang. Die Deutsche Bank erlöste beim IPO am 23. März 2019 32,50 Euro je Anteilsschein – und damit einen Preis, der seither nicht mehr erreicht wurde.
Allerdings: Die DWS hatte zuletzt mit Mittelabflüssen zu kämpfen, schasste ihren Vorstandschef, ersetzte ihn im Herbst durch Asoka Woehrmann.
Ob die Alliant da wirklich zubeißt, ist fraglich. Der Münchner Konzern ist bereits mit seinem Vermögensverwaltern Pimco und Allianz Global Investors im Fondsgeschäft vertreten. Und: Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg sträubt sich Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing gegen einen Verkauf der DWS. Hier gilt allerdings: Sewing hat sich auch lange Zeit gegen einen Merger mit der Commerzbank gesträubt. Jetzt verhandelt er über einen möglichen Deal.
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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
Mit Material von dpa-AFX
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