Die Deutsche-Bank-Aktien pendelten seit Monaten seitwärts, doch nun ist der Ausbruch über die Marke von 11,00 Euro geglückt. Ende des Monats wartet der Konzern zudem mit den Q3-Zahlen auf. Für Spannung dürften auch die Ergebnisse der US-Konkurrenten sorgen, die bereits nächste Woche berichten. Mittlerweile trauen die Analysten der Deutschen Bank auch wieder eine höhere Ertragskraft zu, denn steigende Anleiherenditen geben Rückenwind.
Am kommenden Mittwoch wird JPMorgan die Berichtssaison bei den Wall-Street-Banken eröffnen. Der M&A-Boom und die sich abzeichnende Zinswende in den USA dürfte den US-Schwergewichten in die Karten spielen. Dabei stehen einmal mehr die Erträge im Investmentbanking im Fokus, die weiter zulegt haben sollten. Bei der Deutschen Bank wird hier dagegen ein Rückgang erwartet Finanzchef James von Moltke hatte vor wenigen Wochen ein Minus von zehn Prozent für das dritte Quartal in Aussicht gestellt. Viele Experten hatten deutlich stärkere Verluste erwartet.
Der Vorsteuergewinn für das abgelaufene Quartal wird vom Konsens auf 503 Millionen Euro taxiert, im Vorjahreszeitraum waren es 482 Millionen Euro. Die gestiegenen Gewinnprognosen der Analysten führen zu einem erwarteten 22er-KGV von nur 8 und somit zu einer Unterbewertung gegenüber der Peergroup (10). In den letzten zehn Jahren wurden die Aktien der Deutschen Bank mit Schnitt mit 19 bewertet.
In den vergangenen Tagen sollten die Papiere auch von der Banken-Rallye, die durch die wieder erwachte Zinsfantasie ausgelöst wurde, profitiert haben. Höhere Zinsen sind genau der Hebel, den das Privatkundengeschäft seit Jahren braucht. Steigen die Zinsen um ein Prozent, dann sollte die Deutsche Bank im ersten Jahr 800 Millionen Euro mehr Nettozinseinkommen einfahren. Im zweiten Jahr könnten es bereits 1,40 Milliarden Euro sein. Das geht aus der Präsentation zu den letzten Quartalszahlen hervor.
Der Ausbruch über den Widerstand bei 11,00 Euro hat ein neues Kaufsignal ausgelöst, wovon die Aktie derzeit profitiert. Die nächste wichtige Marke liegt nun bei 12,20 Euro. Der Titel hat noch deutlich Luft bis zum Kursziel des AKTIONÄR von 15,00 Euro. Geht die Rallye bei den Anleiherenditen weiter, dürfte die Aktie durchmarschieren. Mutige können jetzt noch zukaufen.