Im vergangenen Jahr lief es für die Deutsche Bank wesentlich besser als gedacht. Das erste Mal seit fünf Jahren wurde sogar ein nennenswerter Gewinn eingefahren. Fast alles davon wurde bekanntlich in der Investmentbanking-Sparte verdient. Vor allem die Händler feierten ein fantastisches Jahr. Klar, dass das über Bonuszahlungen belohnt werden sollte. So ist es in der Branche üblich. Doch dabei gab es offenbar Probleme.
Die variable Vergütung in der Bankenbranche ist spätestens seit der Finanzkrise 2008 hoch umstritten. Kritiker bemängeln die oft exorbitanten Zusatzzahlungen, die häufig auch bei Verlusten der Institute ausgezahlt werden. Vertreter der Zunft argumentieren hingegen damit, dass man Talente nur mit monetären Anreizen halten könne.
Bonizahlungen kritisiert
Die Deutsche Bank ist ein perfektes Beispiel für die genannten Punkte: So fuhr der Konzern - auch aufgrund einer harten Sanierung - 2019 einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro ein. Die Bonuszahlungen beliefen sich trotzdem auf 1,5 Milliarden Euro. Die EZB als Aufsichtsbehörde nickte das ab. Doch für das vergangene Jahr wollte die Notenbank nicht mehr mitspielen.
Mehr als zwei Milliarden sind zu viel
Nach einer Ertragssteigerung im Anleihehandel von 17 Prozent wollte das Management der Deutschen Bank vor allem an die Händler höhere variable Zahlungen ausschütten. Mehr als zwei Milliarden Euro sollten dafür konzernweit aufgewendet werden. Doch mit der Angelegenheit vertraute Personen sagen, die Aufsicht habe den Vorstand zur Zurückhaltung gemahnt. Das berichtet die Börsen-Zeitung. Der Konzern habe von sich aus den Bonuspoolbetrag gesenkt und somit die Diskussion beendet. Die Deutsche Bank selbst wollte den Vorgang nicht kommentieren.
Seit dem Tief Ende Januar bei 8,25 Euro hat die Aktie wieder deutlich aufgeholt. Aktuell schnauft der Kurs allerdings durch. Bei 9,70 Euro wartet der nächste Widerstand. Um diesen zu überwinden, braucht es aber neue Impulse, die auch vom Gesamtmarkt kommen könnten. Ein Neueinstieg drängt sich nicht auf, wer investiert ist bleibt dabei und beachtet den auf 7,00 Euro erhöhten Stopp.