Die Deutsche Bank kämpft seit Jahren um ihren Ruf. Dabei geht es nicht nur um das Image des Finanzinstituts, sondern auch um die Wahrnehmung in der Branche. Der Marktanteil im wichtigen Investmentbanking litt seit Jahren. Im Sommer 2019 hat CEO Christian Sewing die Notbremse gezogen und den Ausstieg aus dem globalen Aktienhandel verkündet. Doch in anderen Handelsbereichen lief es zuletzt deutlich besser.
Dank der Corona-Pandemie dreht die Umsatzentwicklung im Handelsgeschäft der Deutschen Bank wieder. Eigentlich sollten weniger schwankungsanfällige Segmente wie das Privatkundengeschäft oder die Vermögensverwaltung mit der DWS mehr Gewicht im Konzern bekommen. Doch nun läuft es ausgerechnet im volatilen Investmentbanking am besten. Aber alleine an den besonderen wirtschaftlichen Umständen der Pandemie kann es nicht liegen, dass die Paradedisziplin der Deutschen Bank wieder aufdreht.
Denn bereits seit dem vierten Quartal 2019 steigen die Umsätze in dem Geschäftsbereich wieder. Somit hat die Umstrukturierung des Segments Früchte getragen. Im abgelaufenen dritten Quartal - Zahlen gibt es am Mittwoch, 28. Oktober - sollen die Erträge des Investmentbankings mindestens auf Höhe der Konkurrenz liegen, wenn nicht darüber. Das sagte der Investor-Relations-Chef James Rivett von der Deutschen Bank kürzlich gegenüber Analysten, so Bloomberg. Der Durchschnitt des erwarteten Umsatzwachstums der Wall-Street-Peers liegt bei zwölf Prozent.
Die Aktie knüpft heute an die Gewinne der Vortage an und könnte demnächst die Marke von acht Euro knacken. Rückenwind gibt das Kaufsignal, das diese Woche durch den Bruch der 200-Tage-Linie bei 7,55 Euro ausgelöst wurde. Für das dritte Quartal erwarten Analysten bei der Deutschen Bank einen Vorsteuergewinn von 160 Millionen Euro, was nur etwas mehr wäre als im vorangegangenen Quartal. Übertrifft die Bank die Prognosen, ist mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung zu rechnen.
Trader setzen weiter auf die Aktie der Großbank nun kaufen zu. Alle anderen setzen das Papier auf die Watchlist.