Letzte Woche lieferte die Deutsche Bank mit ihren Zahlen zum vierten Quartal zugleich den höchsten Gewinn in zehn Jahren. Denn der Umbau und gute Geschäfte im Investmentbanking führten zu einem Aufschwung. Die Skepsis der Experten schwindet zusehends, die Prognosen steigen. Und das sollte dem Kurs helfen.
Es ist noch nicht allzu lange her, da gab es nur eine Kaufempfehlung für die Aktien der Deutschen Bank. Bevor die Sanierung 2019 begann, rat zeitweise sogar kein Analyst bei den Papieren zuzugreifen. Die Probleme bei Deutschlands größter Bank schienen den Experten scheinbar zu groß.
Im letzten Jahr hatte sich das Bild allerdings deutlich aufgehellt, denn die Kosten sanken und im Jahresverlauf stiegen die Erträge immer weiter an. Mittlerweile raten sechs der insgesamt 28 Analysten, die laut Bloomberg die Aktie covern, zum Kauf. Das sind so viele wie seit Jahren nicht mehr. Acht Experten sind indes immer noch nicht überzeugt und empfehlen sich jetzt von den Papieren zu trennen. Die verbleibenden 14 Analysten würden dabeibleiben.
Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan befindet sich im Lager der Bullen. Er hat das Kursziel für die Deutsche-Bank-Aktie nach Zahlen von 15 auf 16 Euro angehoben und die Einstufung auf „Overweight“ belassen. Er verschob in einer aktuellen Studie den Bewertungszeitrahmen für das Kursziel auf Dezember 2023 - basierend auf den Gewinnschätzungen für 2024. Er geht nun in der Zeit von 2022 bis 2024 von höheren Erträgen aus, denen jedoch höhere Kosten entgegenwirkten.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt derzeit bei 12,93 Euro und damit noch etwas vom aktuellen Kursniveau entfernt. Allerdings liegt der Konsens damit über dem nächsten, wichtigen Widerstand bei 12,50 Euro. Gelingt der Ausbruch über die Marke von 12 Euro, dann wäre das das nächste Ziel.
Derzeit dürfte die Aktie wie der Gesamtmarkt höheren Schwankungen unterworfen sein, das Geschäftsmodell und die Bewertung passen aber zur laufenden Rotation an der Börse. Mutige greifen zu.
Mit Material von dpa-AFX.