Es hätte tatsächlich der Turnaround werden können nach Jahren mit Milliardenverlusten. 2020 fing vor allem auch für die Aktie der Deutschen Bank sehr gut an. Aber Corona hat CEO Christian Sewing einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Papier markierte zwischenzeitlich ein Rekordtief und ist auch heute wieder abgetaucht.
Die Ratingagentur S&P hat den deutschen Bankenmarkt neu bewertet und bei der Deutschen Bank die Bonität zwar auf BBB+ bestätig, allerdings ist das drei Stufen über Ramsch. Auf diesem Niveau dürften viele Investoren aus regulatorischen Gründen zum Beispiel keine Anleihen der Bank mehr kaufen. Zudem würde es sehr schwierig am Markt Kapital aufzunehmen. Doch noch ist es bei weitem noch nicht so weit. Der Ausblick wurde allerdings von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt. Das heißt, eine weitere Herabstufung droht.
Zudem könnte der Deutschen Bank mal wieder Ärger in den USA blühen. Dort wurde diese Woche eine Klage gegen neun globale Großbanken – unter anderem auch die Deutsche Bank – eingereicht. Die Institute sollen über Jahre beim Handel von Unternehmensanleihen zu hohe Preise verlangt haben. Ob es zu einer Verhandlung kommt, ist noch unklar. In der Vergangenheit gab es jedoch in ähnlichen Fällen am Ende Vergleiche in Milliardenhöhe. Ausgerechnet jetzt scheint auch der Chefjustiziar der Deutschen Bank kurz vor dem Absprung zu sein. DER AKTIONÄR berichtete.
Am nächsten Mittwoch gibt es Klarheit: Dann öffnen die Deutsche Bank und ihre Vermögensverwaltungs-Tochter DWS Group die Bücher zum ersten Quartal. Analysten erwarten mittlerweile einen Verlust von 338 für die Bank. Im vergangenen Jaht gab es noch einen Überschuss von 201 Millionen Euro.
Das Augenmerk wird neben der Prognose auf den Rückstellungen für Kreditverluste liegen. Zudem könnte die DWS durch Mittelabflüsse durch den Crash im März empfindlich getroffen wurden sein.
DER AKTIONÄR empfielt Langfrist-Anlegern die Aktie zu meiden.