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Deutsche Bank droht Abstieg aus Europas Top-Liga – ein anderer DAX-Wert rückt wohl nach

Deutsche Bank droht Abstieg aus Europas Top-Liga – ein anderer DAX-Wert rückt wohl nach
Foto: Börsenmedien AG
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DER AKTIONÄR 03.09.2018 DER AKTIONÄR

Die Tage der Deutsche-Bank-Aktie sind gezählt – jedenfalls, wenn es um die Mitgliedschaft im europäischen Leitindex EuroStoxx50 geht. Höchstwahrscheinlich muss der deutsche Bankenprimus Ende September Europas Top-Liga verlassen. Als Nachrücker hat Linde gute Chancen.

Heute Abend nach Börsenschluss gibt die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx Ltd. die Änderungen für den wichtigen Auswahlindex bekannt. Drei Werte stehen auf der Kippe: Deutsche Bank, Versorger E.on und der französische Baustoff-Hersteller Saint Gobain. Ihr Börsenwert reicht voraussichtlich nicht mehr für den Verbleib im EuroStoxx50 aus. Vor allem der Aktienkurs der Deutschen Bank offenbart ein dramatisches Bild: Allein seit Jahresbeginn hat das Papier im EuroStoxx knapp 37 Prozent eingebüßt. Ende Juni wurde bei 8,76 Euro ein Rekordtief markiert. Aktuell pendelt der DAX-Wert um 9,69 Euro.

Goldman Sachs senkt Kursziel

Damit bekommt die Deutsche Bank einen weiteren Nackenschlag. Index-nachbildende Fonds werden die Aktie nicht mehr im Portfolio haben. Zudem hat die Investmentbank Goldman Sachs am Montag das Kursziel für die Deutsche Bank um 2,4 Prozent von 12,50 auf 12,20 Euro gesenkt. Die Einstufung bleibt bei „Neutral“.

Die europäischen Großbanken hätten sich im zweiten Quartal insgesamt zwar besser als erwartet entwickelt, wiesen aber immer noch deutlich geringere Eigenkapitalquoten als ihre US-Wettbewerber auf, schrieb Analyst Jernej Omahen in einer Branchenstudie. Die Ertragsentwicklung der hiesigen Institute habe dabei nur noch knapp hinter jener der US-Geldhäuser gelegen. Die schwächste Performance habe jedoch die Deutsche Bank hingelegt, weshalb er seine Gewinnprognosen (EPS) für die Jahre 2018 bis 2022 reduziert habe.

Und wer rückt in den EuroStoxx50-Index nach?

Mit der spanischen Amadeus IT Group, dem französischen Luxusgüter-Hersteller Kering sowie dem deutschen Gase-Hersteller und Anlagenbauer Linde z.Umt. sind derzeit drei Nicht-Mitglieder unter den besten 40 auf der Auswahlliste zum EuroStoxx50 platziert, hat Index-Experte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg analysiert. Diese werden voraussichtlich die Nachfolger werden und dann ab Montag, 24. September, im Index vertreten sein. Nicht gelingen wird die Rückkehr in den EuroStoxx50-Index wohl der italienischen Großbank UniCredit.

Die meisten traditionellen Bank-Häuser Europas bleiben an der Börse allgemein voraussichtlich weiterhin Underperformer, ein Investment drängt sich nicht auf. Lediglich Fusionsfantasie könnte den einen oder anderen Wert beleben. DER AKTIONÄR befürchtet, dass sich auf absehbare Zeit speziell bei der Aktie der Deutschen Bank innerhalb des Abwärtstrend nur Trading-Chancen ergeben werden. Längerfristig orientierte Investoren lassen die Finger weg.

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