Rund eine Woche ist es her, dass die Aktie der Deutschen Bank crashte. In der Spitze verlor das Papier rund 15 Prozent. Vom Intraday-Tief hat sich die Aktie zwar erholt, auf längere Sicht ist die Unterperformance dennoch deutlich sichtbar. Eine existenzbedrohende Gefahr für die Bank besteht dadurch aber noch nicht.
Am Freitag vor einer Woche schloss die Aktie der Deutschen Bank 8,5 Prozent tiefer bei 8,54 Euro. Im Tagesverlauf war die Aktie bis auf 7,95 Euro abgestürzt. Gestern beendete die Notierung bei 9,14 Euro den Handel und damit rund 16 Prozent höher. Auf Jahressicht steht dennoch ein Minus von 13,7 Prozent zu Buche. Der Branchenindex Euro-Stoxx-Banks kommt indes auf ein Plus von 4,7 Prozent.
Die Panik letzte Woche dürfte auch durch Leerverkäufer und Abwärtsdruck vom Markt für Kreditausfallversicherungen getrieben worden sein. Die europäischen Finanzaufseher untersuchen mehrere Transaktionen am Markt für Credit Default Swaps. Bisher ist nur bekannt, dass der Hedgefonds Marshall Wace 0,7 Prozent der frei handelbaren Aktien leerverkauft hat – das sind 0,1 Prozent im Vergleich zum letzter Woche. Allerdings müssen nur Positionen, die die Marke von 0,5 Prozent überschreiten, öffentlich gemacht werden.
Die Deutsche Bank steckte eigentlich 2015 bis 2018 in einer viel größeren Krise als aktuell. Damals ging die Angst vor einer Pleite um, CEO Christian Sewing schob 2019 dann erfolgreich die Sanierung an. Aber selbst zu dieser Zeit gab es keine nennenswerten Einlagenabflüsse von Sparern, gerade mit der Postbank verfügt das Geldhaus über eine breite Refinanzierungsbasis.
Die zuletzt geäußerten Bedenken über das Exposure am US-Gewerbeimmobilienmarkt in Höhe von 48 Milliarden Euro erscheinen zudem übertrieben. Dieser Betrag entspricht weniger als zehn Prozent der Bruttokredite. Der Beleihungsauslauf der in der Investmentbank vergebenen Darlehen beträgt konservative 61 Prozent, in der Unternehmensbank gar nur 51 Prozent.
Die Aktie konnte gestern deutlich im Plus schließen, seit Ausbruch der aktuellen Bankenturbulenzen am 10. März mit der Pleite der Silicon Valley Bank, hat das Papier aber stark eingebüßt. Andere Bankaktien wie die Commerzbank schlugen sich klar besser. Restlos geklärt ist zudem nicht, ob der Crash vor rund einer Woche wirklich auf eine Short-Attacke zurückzuführen ist, oder es andere Auslöser gab.
Anleger meiden die Aktie der Deutschen Bank.