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Deutsche Bank-Aufsichtsrat gegen Fusion: "Deutlich attraktiver für eine 'feindliche' Übernahme"

Deutsche Bank-Aufsichtsrat gegen Fusion:
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 12.03.2019 Börsen. Briefing.

In die Diskussion um den möglichen Zusammenschluss von Commerzbank und Deutsche Bank schaltet sich jetzt Aufsichtsratsmitglied Jan Duscheck ein. In einer DER AKTIONÄR vorliegenden E-Mail erteilt der Vertreter der Arbeitnehmerseite der Fusion eine Absage. Sie gefährde nicht nur "mindestens 10.000 Arbeitsplätze", sondern bringe auch keinen "nationalen Champion" hervor.

Bereits im Januar hatte Jan Duscheck, Gewerkschafter und als solcher für Banken innerhalb der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, kurz ver.di, zuständig, seine Stimme erhoben. Duscheck ist seit dem 18. Mai 2017 Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Bank, wird dort aller Voraussicht nach bis mindestens 2023 sitzen. Vielleicht aber auch nicht. Kommt es zur Fusion, dürfte der Rat durchgewürfelt werden. In einer DER AKTIONÄR / Börsen.Briefing. (jetzt kostenfrei unter www.boersenbriefing.de anmelden) vorliegenden E-Mail bekräftigt der Aufseher seine Kritik an dem Vorhaben. Durch den Zusammenschluss seien "mindestens 10.000 weitere Arbeitsplätze akut gefährdet". Es ist bei weitem nicht der einzige Aspekt, der nach seiner Auffassung gegen den Merger spricht, über den sich aktuell Deutsche Bank CEO Christian Sewing und sein Commerzbank-Kollege Martin Zielke austauschen.

Nach Auffassung von ver.di und Duscheck entstünde durch die Fusion "immer noch keine selbst im europäischen Markt wirklich große Bank", wohingegen das neue Institut "aber deutlich attraktiver für eine ‚feindliche‘ Übernahme" würde. Auch der Beschreibung, erst durch die Fusion entstünde ein "nationaler Champion", erteilt er eine Absage. Beide Banken könnten schließlich bereits "jetzt alle auch globalen beziehungsweise internationalen Anforderungen der deutschen Wirtschaft erfüllen."

Das Mitglied des Aufsichtsrates der gemessen an der Bilanzsumme größten Deutschen Bank stellt weiterhin fest, dass die Fusion keinen Sinn ergäbe, weil die Institute vor allem im Bereich Privat- und Unternehmenskunden Überschneidungen aufweisen würden, wo sie "aus sich heraus" (Commerzbank) oder durch Zukäufe (Deutsche Bank) stark seien.

Dort, wo die Deutsche Bank Ergänzungen gebrauchen könnte, etwa im Investmentbanking, würde die Commerzbank "durch das dort fehlende Geschäft" nicht helfen können. Ein Knackpunkt, den auch andere bereits in den Vordergrund gerückt haben, stellt die IT-Infrastruktur dar: "Beide müssen ihre IT gerade auf Vordermann bringen. Die Schaffung einer gemeinsamen neuen IT-Infrastruktur könnte beide Banken finanziell und strukturell überfordern."

Die Aussage, dass „die Mentalität nicht zusammenpasst und viele Kunden der Commerzbank ganz bewusst nicht Kunde der Deutschen Bank sind oder andersherum“ mag dabei vielleicht überraschen, nicht so sehr aber, dass Duscheck befürchtet, die "Eigenkapital-Decke der fusionierten Bank könnte eher schwächer werden als stärker".

Dem Gewerkschaftsvertreter ist vor allem die Arbeitsplatzsicherheit der Angestellten ein besonderes Anliegen. "Natürlich für uns besonders wichtig: mindestens 10.000 weitere Arbeitsplätze wären akut gefährdet. Zuzüglich der darüber hinaus perspektivisch wegfallenden Arbeitsplätze, weil die Fusion die an das neue Institut gestellten Wachstumserwartungen aus heutiger Sicht nicht erfüllen wird." 

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

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