Die Deutsche Bank hat am Freitag ihre vorläufigen Zahlen für 2018 vorgelegt – und den ersten Gewinn seit 2014 verkündet. Die Aktie fällt dennoch, zählt einmal mehr zu den größten Verlierern. Und sie könnte nun sogar noch stärker unter Druck geraten. Es spricht vieles dafür, dass die Situation sich jetzt weiter eintrübt.
Heute tat es bereits den ersten Schlag. Credit Suisse hat sich als Reaktion auf die Zahlen zu Wort gemeldet. Analyst Jon Peace senkt Gewinnschätzungen und in der Folge auch das Kursziel. Statt 8,50 Euro sieht er den fairen Wert nur noch bei 8 Euro. Die Einschätzung bleibt mit "Neutral" bestehen.
Mit Daniele Brupbacher von der UBS gab es heute den zweiten Kommentar. Er hat Einschätzung und Kursziel unverändert belassen. Schmeichelhaft sind "Neutral" und Kursziel 7,80 Euro aber nicht. Sein Fazit lässt sich einfach zusammenfassen: Das Hauptproblem der Deutschen Bank ist ihre geringe Profitabilität. Der Druck, nun einen "radikalen Strategieschwenk" vorzunehmen, sei groß, aber unwahrscheinlich.
Weitere Meldungen dieser Art dürften in den nächsten Tagen folgen. Die Aktie hielt sich zunächst tapfer, verliert jetzt aber doch merklich und reiht sich einmal mehr in die Liste der größten Verlierer im DAX ein. Setzt sich der negative Newsflow fort, bleibt wenig Raum für Erholungsbewegungen. Vergangene Woche wurde bereits ein Kursziel ausgegegeben, das bei Erreichen ein neues Allzeittief bedeuten würde.
Für die Aktionäre der Deutschen Bank ist das in erster Linie unerfreulich. Doch es kann auch für die Bank selbst ungemütlich werden, sollte die Aktie weiter fallen. Fusionsszenarien verlieren an Spielraum. Je tiefer der Kurs, desto kleiner die Chance der Deutschen Bank auf eine Fusion auf Augenhöhe. Von einer Lead-Position kann im europäischen Vergleich derzeit schon keine Rede mehr sein. Egal in welcher Konstellation – die Deutsche Bank würde bei einem Zusammenschluss mit einer europäischen Bank immer die Rolle des Junior Partners einnehmen müssen. Nur im Falle eines Zusammengehens mit der Commerzbank hätte sie die Rolle des größeren Partners. Doch angesichts der mangelnden Perspektive stellt sich zunehmend die Frage, warum die Aktionäre der Commerzbank einer solchen überhaupt zustimmen sollten.
So bleibt aktuell nur: Die Abwärtsspirale, in der sich die Deutsche Bank seit Jahren befindet, dreht sich weiter – trotz des ersten Jahresgewinns seit 2014.
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