Die Deutsche Bank hat am Freitag den ersten Gewinn seit 2014 verkündet. Die Aktie geriet dennoch unter Druck. Auf Wochensicht steht ein Minus von über fünf Prozent. Heftige Verluste am Donnerstag, kein Plus am Freitag. Negative Analystenkommentare sind die Regel. Jetzt aber greift auch eine große deutsche Tageszeitung das Thema auf und stellt die Frage, wie es der Deutschen Bank wirklich geht. Ein schlechtes Omen?
Wenn man es als börsennotiertes Unternehmen hierherschafft, dann ist das meist kein gutes Zeichen. Wirecard ist es diese Woche gleich zwei Mal gelungen. Jetzt also auch der Deutschen Bank. Die BILD-Zeitung stellt die Frage: Wie geht’s der Deutschen Bank wirklich? Redakteur Kai Wiese schreibt mit Blick auf den ausgewiesenen Gewinn von 341 Millionen Euro im Jahr 2018: „Das ist sehr viel Geld – für eine Bank dieser Größe aber nicht viel Gewinn.“ Und erinnert sogleich, dass unter Josef Ackermann zweistellige Milliarden-Gewinne die Regel waren. Das ist allerdings ein wenig zu viel des Guten. Zweistellig waren die Milliardengewinne nie. Auf dem Hochpunkt erwirtschaftete die Deutsche Bank ein Plus von 6,5 Milliarden Euro. Das war 2007. Das ist zwölf Jahre her.
Abgerutscht in die Drittklassigkeit
In dem Artikel, der sich hinter der Paywall versteckt, heißt es ferner, das Investmentbanking der Deutschen Bank gelte heute „eher als drittklassig – hinter US-Banken, auch hinter Schweizer, britischen und französischen Instituten“. Die Rechtsstreitigkeiten hätten zudem dazu geführt, dass es für Deutschlands größte Bank immer schwieriger werde Top-Banker an sich zu binden. Fazit hier: Die Deutsche Bank ist „einfach nicht mehr ‚in‘“. Mit Blick auf die Fusionsgerüchte stellt Wiese fest: Aus Deutsche Bank und Commerzbank entstünde „keine schlagkräftige Großbank“. Der Satz endet im Original mit einem Ausrufezeichen.
Keine Antwort, aber das Fragezeichen bleibt
Die BILD-Zeitung liefert keine Antwort auf die eingangs gestellte Frage. Aber: Das Fragezeichen bleibt stehen, nicht nur dort, sondern offenbar zunehmend auch am Markt. Der Kursverlauf der Deutsche Bank-Aktie spricht Bände. Das Vertrauen in die Fähigkeit, die Trendwende schnell zu schaffen, schwindet ganz offensichtlich. Glaubt man jüngsten Berichten, bleibt der Deutschen Bank nicht mehr viel Zeit.
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