Nach dem schwachen September ist der DAX auch mit Verlusten in den neuen Monat gestartet. Neben der Schwäche der US-Börsen vor dem Wochenende drückt auch eine weitere Verschlechterung der Einkaufsmanager-Indizes aus der Industrie in Deutschland und der Eurozone auf die Stimmung. Die Hoffnung ruht – wie so oft – auf grüne Vorzeichen aus den USA am Nachmittag.
Dort stehen auch die Einkaufsmanagerindizes aus der US-Industrie auf der Agenda. Auch sie dürften Rückschlüsse auf die Branchenverfassung in Zeiten einer sehr hohen Inflation und schnell steigender Zinsen geben. Die Märkte preisen in diesem Zusammenhang mehr und mehr das Risiko einer Rezession ein.
Im DAX kommt die von RWE am Wochenende gemeldete Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses gut an. Mit der Akquisition erweitert RWE sein globales Portfolio im Bereich der Erneuerbaren Energien insgesamt und diversifiziert das Portfolio gleichzeitig in technologischer Hinsicht. Bewertet wird der im US-Markt führende Betreiber und Entwickler von Solaranlagen und Speichern bei der Transaktion mit 6,8 Milliarden Dollar.
Ansonsten sorgen frische Analystenstimmen für Kursausschläge sorgten ansonsten. Die Aktien des Großhandelskonzerns Metro sackten als Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDAX um mehr als elf Prozent ab, nachdem die Baader Bank sie abgestuft hatte und nun mit "Reduce" eher zum Verkauf empfiehlt. Bei Lufthansa mussten die Anleger nach einer Abstufung durch die Bank HSBC ein Minus von über vier Prozent verkraften.
Einer der größten Gewinner in der DAX-Familie ist zur Stunde die Varta-Aktie. Nach einer Reihe von schlechten Nachrichten und einem überproportionalen Kursrückgang starten die Papiere am heutigen Feiertag den Versuch einer ersten Gegenbewegung. Für eine nachhaltige Trendwende im Kursverlauf muss der Konzern aber erst einmal das verloren gegangene Vertrauen der Investoren zurückgewinnen. Viel Arbeit in einem ambitionierten Marktumfeld.
Die Aktien der Porsche AG sind am Montag erstmals unter den Ausgabepreis gefallen. Bisher hatte es Kurse unter der Marke von 82,50 Euro nur im außerbörslichen Handel gegeben, was damit begründet wurde, dass die beim Börsengang beteiligten Konsortialbanken in den ersten Tagen im Haupthandel für Unterstützung gesorgt hätten. Zu Wochenbeginn war es dann aber auch auf Xetra soweit. Die VW-Tochter hatte am vergangenen Donnerstag den größten deutschen Börsengang seit der Telekom im Jahr 1996 gefeiert. Aber auch die Aktien aus dem Volkswagen-Konzernverbund werden von den Anlegern abgestoßen. Die Autobranche leidet derzeit generell stark unter den Rezessionssorgen der Anleger.
Die Krisenstimmung bei der Credit Suisse hat die Aktien zum Wochenstart auf ein weiteres Rekordtief gedrückt. Als Grund gilt laut Händlern, dass immer mehr Anleger einen finanziellen Kollaps des Geldhauses befürchten. Am Markt stiegen die Prämien, die für die Absicherung von Ausfallverlusten mit Unternehmensanleihen der Credit Suisse zu zahlen sind, auf Rekordniveau an.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über die wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)