Neel Kashkari hat den Anlegern die gute Laune verdorben und den DAX am Freitag auf Talfahrt geschickt. Das derzeit nicht stimmberechtigte Fed-Mitglied bezweifelt, ob in diesem Jahr überhaupt Zinssenkungen sinnvoll seien. Nun wartet die Börse gespannt auf die Arbeitsmarktdaten, die um 14:30 Uhr veröffentlich werden.
Der DAX verliert am Mittag knapp 300 Punkte auf 18.111 Punkte, bleibt damit aber auf sehr hohem Niveau. Der im Herbst begonnene Aufwärtstrend ist intakt. Von der zweiten bedeutenden Unterstützung, der 50-Tage-Linie, ist der deutsche Leitindex weit entfernt – sie verläuft aktuell bei 17.554 Zählern.
Im Index gibt es am Freitag nur einen einzigen Gewinner. RWE liegt mit 0,1 Prozent knapp im Plus. Derweil verliert die Aktie von Zalando 2,8 Prozent – der Titel ist ein Wachstumswert und gilt deswegen als besonders zinssensibel.
Die Aktie von Siemens knickt um drei Prozent ein. Hier belastet eine Studie von Barclays – Analyst James Winchester hat sein Rating bei „Underweight“ und das Kursziel bei 124 Euro belassen.
Die Talsohle der Branchenkonjunktur scheine durchschritten, und in einigen Regionen gebe es erste Wachstumsanzeichen, so Winchester. Für das zweite Halbjahr rechne er mit einer Stabilisierung in Europa und einem gewissen Wachstum in den USA.
Bei Bayer konzentriert sich die Börse wieder auf die Risiken, also auf die Rechtsstreitigkeiten wegen Monsanto. Die jüngste Erholung der Aktie steht wieder auf der Kippe – die Aktie fällt am Freitag unter die 50-Tage-Linie bei 28 Euro.
Trotz der Verluste liegt der DAX 2024 immer noch mit acht Prozent im Plus. Nach den starken Monaten sind Gewinnmitnahmen nur logisch und kein Grund, nervös zu werden. Fallen die Arbeitsmarktdaten in den USA wie erwartet oder leicht schwächer als erwartet aus, kann die Stimmung an der Börse schnell wieder ins Positive drehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot": Zalando.