Der DAX dürfte am Freitag vor einer mit Spannung erwarteten Rede des US-Notenbankchefs nochmals etwas Boden gut machen. Mit Rückenwind guter Vorgaben taxiert der Broker IG den deutschen Leitindex zwei Stunden vor dem Auftakt 0,36 Prozent höher auf 13.321 Punkte. Er knüpft damit an die vergangenen beiden Handelstage an.
Zeitweise war diese Woche allerdings auch die Marke von 13.000 Punkten in Gefahr geraten. Laut der ING Bank scheint es, als ob die Anleger international darauf setzen, dass Jerome Powell am Freitag "eine Rettungsleine auslegen" wird. Die US-Börsen hatten am Vorabend ihre Gewinne ausgeweitet und diese positive Tendenz setzte sich in der Nacht in Asien fort. Der Chef-Währungshüter der USA wird sich am Nachmittag europäischer Zeit im Rahmen des Notenbank-Symposiums in Jackson Hole äußern. Die Experten der Credit Suisse rechnen jedoch damit, dass die Aussagen im Hinblick auf den kurzfristigen geldpolitischen Kurs unverbindlich bleiben. Powell dürfte eine Notwendigkeit betonen, dass Wirtschaftsdaten eine Rolle spielen hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen.
Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag im Handelsverlauf ihre Gewinne ausgebaut und deutlich fester geschlossen. Eher gute heimische Konjunkturdaten schürten offenbar keine zusätzlichen Sorgen vor der möglichen Ankündigung einer strafferen US-Geldpolitik bei der anstehenden Notenbanker-Konferenz in Jackson Hole. Der Leitindex Dow Jones Industrial verbuchte zum Börsenschluss ein Plus von 0,98 Prozent auf 33.291,78 Punkte. Der marktbreite S&P 500 verabschiedete sich 1,41 Prozent höher bei 4.199,12 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es letztlich um 1,75 Prozent auf 13.143,58 Zähler hoch. Bereits zur Wochenmitte hatten die drei Indizes eine moderate Erholung von der vorangegangenen Talfahrt begonnen.
Die wichtigsten Börsen Asiens haben am Freitag zugelegt. Der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg kurz vor dem Handelsende um 0,6 Prozent. Der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong gewann 0,6 Prozent und der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands hielt sich knapp in der Gewinnzone.
Auf Unternehmensseite ist es zum Wochenschluss recht ruhig. Bei Geratherm Medical findet die Hauptversammlung statt. Im Fokus steht weiter Plug Power. Der Wasserstoff-Spezialist hat mit einem neuen Amazon-Deal für positive Schlagzeilen im zukunftsträchtigen Sektor gesorgt. Zudem stehen chinesische Aktien im Blickpunkt. An den US-Börsen gelistete Anteilscheine (ADRs) chinesischer Unternehmen sind am Donnerstag nach oben gesprungen. Sie profitierten von einem Bericht im "Wall Street Journal". Diesem zufolge sind sich die Regulierungsbehörden in Washington und Peking bei der Bereinigung des langwierigen Streits um die Rechnungsprüfung (Audit) in den USA notierter chinesischer Firmen etwas näher gekommen. Pinduoduo, Baidu, Alibaba & Co zogen daraufhin kräftig an.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.