Nach starken Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Linde-Aktie am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch ausgebrochen. Der Weltmarktführer für Industriegase hat die mehrfach angehobene Gewinnprognose noch übertroffen und bleibt auch für das laufende Jahr optimistisch. Die Bewertung ist inzwischen zwar ambitioniert – doch es könnte noch mehr drin sein für den Highflyer.
7,34 Dollar je Aktie hat Linde 2019 als bereinigten Gewinn erwirtschaftet. Für das laufende Jahr rechnet der Gasekonzern sogar mit 8,00 bis 8,25 Dollar. Durch den Sprung auf ein neues Rekordhoch ist die Bewertung allerdings nicht mehr günstig. Das KGV für 2020 beträgt 27. Doch das solide Wachstum in einem hochmargigen und weniger zyklischen Geschäft macht die Aktie dennoch weiter attraktiv.
Optimistisch bleibt auch die UBS. Nachdem die Gewinnerwartungen übertroffen wurden und der Ausblick ebenfalls positiv sei, bestätigte Analyst Geoff Haire seine Kaufempfehlung mit Ziel 215 Euro. Das Analysehaus Independent Research hob den fairen Wert indes deutlich von 189 auf 211 Euro an. Das Votum lautet nach dem deutlichen Kursanstieg allerdings lediglich „Halten“.
Doch auch die Bären geben sich noch nicht geschlagen. Bernstein-Analyst Jonas Oxgaard bestätigte einmal mehr seine Verkaufsempfehlung. Er bleibt für 2020 skeptisch, musste das Ziel aber von 149,85 auf 166,04 Euro anheben. Anleger sollten deshalb keine Panik bekommen: Bereits seit Monaten ist er skeptisch – der starken operativen Entwicklung und der starken Aktienperformance von Linde zum Trotz.
Linde überzeugt einmal mehr. Das Geschäft mit Industriegasen ist weiter aussichtsreich. Zudem kann der Konzern weiter von den Vorteilen der Praxair-Fusion profitieren. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment im DAX. Anleger geben kein Stück aus der Hand.