Der DAX hat am Donnerstag seine zeitweise etwas deutlicheren Verluste im Zuge der geldpolitischen Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Schluss fast komplett aufgeholt. Mit minus 0,06 Prozent auf 15.696,33 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Handel. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel schloss prozentual unverändert mit 35.012,14 Punkten.
Die EZB hält trotz einer höheren Inflation an ihrem Kurs des billigen Geldes fest. Erst im Dezember will der Rat der Zentralbank entscheiden, wie es mit den milliardenschweren Anleihekäufen weitergeht. Das hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde bereits angekündigt.
Neben der EZB prägte den Handel am vorletzten Handelstag der Woche eine große Menge an Quartalsberichten von Unternehmen. Aus dem DAX veröffentlichten Airbus, Volkswagen und Linde Geschäftszahlen. Airbus hob das Gewinnziel für 2021 zum zweiten Mal in diesem Jahr an. Die Aktien legte daraufhin um 1,9 Prozent zu. Gewinner des Tages waren Sartorius mit plus 2,5 Prozent und Infineon mit plus 2,1 Prozent.
Die Volkswagen-Aktien verloren dagegen 4,5 Prozent. Die Wolfsburger zeigten sich wegen Lieferengpässen zurückhaltend zu den Auslieferungszahlen und zum Umsatz 2021. Die Linde-Anteile verloren trotz eines erneut erhöhten Gewinnziels für 2021 gut ein Prozent. Die Papiere des Gasproduzenten waren am Vortag auf ein Rekordhoch geklettert.
Größter Verlierer im Leitindex waren Deutsche Wohnen mit minus 8,2 Prozent. Das Unternehmen verlässt nun den DAX wegen der Übernahme durch Vonovia. Für Deutsche Wohnen kehren die Beiersdorf-Aktien zurück in den DAX, die an diesem Donnerstag 4,7 Prozent verloren. Analyst Martin Deboo von der Investmentbank Jefferies beschrieb das dritte Quartal des Nivea- und Tesa-Herstellers als "etwas schwächer als erwartet".
Die Papiere des Bausoftware-Herstellers Nemetschek sackten im MDAX um 7,3 Prozent ab. Hier nahmen Anleger erst einmal Gewinne nach der jüngsten Kursrally mit. Die Aktien von Aurubis sprangen hingegen nach einem besser als erwartet abgeschlossenen Geschäftsjahr auf den höchsten Stand seit Anfang August und schlossen mit plus 4,6 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)