Der deutsche Aktienmarkt ist mit Schwung in die neue Woche gestartet. Positive Impulse kamen am Montag insbesondere von Asiens Börsen. Vor allem die Aktienmärkte in China und Hongkong legten stark zu. Angefeuert wurde ihre Rallye von einem Bericht der chinesischen Finanzzeitung "Securities Times", der Reformen des chinesischen Aktienmarktes und eine hohe Liquidität als positiv für Aktien hervorhob. Unterstützung kam im späteren Verlauf zusätzlich aus den USA, wo die Kurse nach einem verlängerten Wochenende ebenfalls kräftig stiegen.
Der Leitindex DAX, der im frühen Handel über 12.800 Punkte hochgeschnellt war, beendete den Tag mit einem Plus von 1,64 Prozent auf 12.722,45 Punkte. Damit knüpfte das deutsche Börsenbarometer an sein Vorwochenplus von mehr als dreieinhalb Prozent an. "Die neue Aufwärtswelle, die sich beim DAX abzeichnete, entfaltet sich zum Wochenauftakt weiter", schrieb Charttechnik-Experte Andreas Büchler von Index Radar. Auch wenn Marktteilnehmer nicht mehr zu jedem Preis kaufen dürften, sei dies doch ein positives Zeichen.
Der MDAX gewann am Montag 1,73 Prozent auf 27.060,39 Punkte und auch europaweit legten die Börsen kräftig zu.
Europaweit und auch in Deutschland verzeichneten vor allem Bankaktien deutliche Gewinne. Im DAX waren die Aktien der Deutschen Bank Spitzenreiter mit plus 3,9 Prozent. Im MDAX ragten die Papiere der Commerzbank mit einem Plus von 7,5 Prozent heraus. Vorstandschef Martin Zielke machte überraschend den Weg frei für einen Neuanfang an der Konzernspitze spätestens Ende des Jahres. Börsianer gehen davon aus, dass das Machtvakuum rasch gefüllt wird, zumal auch Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann sein Mandat niederlegt.
Die Aktien des nach einem Bilanzskandal ums Überleben kämpfenden Zahlungsdienstleisters Wirecard aber standen mit minus fast 21 Prozent wieder unter Druck im DAX. Laut der "Financial Times" sollten die mutmaßlichen Luftbuchungen bei Wirecard wohl auch auflaufende Verluste im eigenen Kerngeschäft kaschieren.
Zweitschwächster DAX-Wert waren Beiersdorf mit minus 1,9 Prozent nach überraschend vorgelegten vorläufigen Umsatzzahlen zum ersten Halbjahr. Dabei enttäuschte laut der US-Bank Goldman Sachs vor allem die Consumer-Sparte des Nivea-Herstellers.
Zu neuen Rekordhöhen schwangen sich im Handelsverlauf die Papiere der Shop Apotheke und von Gerresheimer auf. Der Verpackungshersteller Gerresheimer rüstet sich schon jetzt für einen möglichen Corona-Impfstoff. Die Anteilsscheine gewannen 3,5 Prozent auf 90,90 Euro. Der Online-Arzneimittelhändler meldete starke Umsatzzahlen im zweiten Quartal. Vor dem Wochenende hatte bereits grünes Licht für das E-Rezept den Kurs steigen lassen. Die Aktien sprangen nun um 8,6 Prozent auf 126,40 Euro hoch.
(Mit Material von dpa-AFX)