Der deutsche Aktienmarkt bleibt angesichts der zunehmenden Konjunktursorgen nervös. Nach einem positiven Handelsbeginn am Donnerstag rutschte der DAX rasch ins Minus. Nach einer anschließenden Gegenbewegung ging der der Leitindex wieder in die Knie und rutschte zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 8.500 Punkten.
Die Sorgen um die weltweite Konjunkturentwicklung bleiben das bestimmende Thema an den Märkten. Wie schwach sich die europäische Wirtschaft derzeit präsentiert, zeigen die jüngsten Konjunkturdaten: So schwächt sich die Inflation im Euroraum weiter ab. Die jährliche Inflationsrate fiel im September auf 0,3 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2009, also seit fast fünf Jahren. Zudem sank der Überschuss in der Leistungsbilanz des Euroraums.
Im Tagesverlauf könnten neue US-Konjunktudaten für frische Impulse sorgen. Dazu zählten etwa Daten vom Immobilienmarkt, die Industrieproduktion sowie der Philly-Fed-Index.
Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar hält mit Blick auf den DAX eine Pause im Abwärtstrend wieder für wahrscheinlicher. Nach dem gestrigen Ausverkauf schienen die Anleger hierzulande langsam wieder zuzugreifen. Neue signifikante Tiefpunkte erschienen zunächst sehr unwahrscheinlich. Für den DAX bedeutet dies, dass die Zone um die 8.500 beziehungsweise 8.550 Zähler vorläufig halten sollte.
Die wichtigen Marken
Im Fokus steht weiterhin die Unterstützung bei 8.500 Zählern, die es zu verteidigen gilt. Ein Rutsch darunter würde weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich von 8.000 Punkten liefern. Die Chancen für zumindest eine kurzfristige Gegenbewegung haben sich mit dem jüngsten Rücksetzer verbessert. Allerdings würde erst die Rückeroberung des Niveaus um 8.700 Punkten ein klares positives Signal liefern.
(Mit Material von dpa-AFX)