Was haben die Papiere von Drägerwerk, Gerresheimer und CTS Eventim gemeinsam? Alle drei Aktien führen die Gewinnerliste in ihrem jeweiligen Index mit deutlichem Vorsprung an. Bei dem TecDAX- und MDAX-Wert liefern aktuelle Geschäftszahlen die notwendigen Impulse. Bei dem SDAX-Gewinner sorgt eine Kaufempfehlung für Rückenwind.
Der Verpackungsspezialist Gerresheimer will nach einem robusten Jahr weiter wachsen. Der Umsatz dürfte im laufenden Geschäftsjahr (Ende November) bei konstanten Wechselkursen um vier bis sechs Prozent zulegen. Das operative Ergebnis dürfte unter gleichen Bedingungen auf 250 bis 265 Millionen Euro zulegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe sich das Geschäft mit der Pharmaindustrie erneut als wachstumsstark und konjunkturunabhängig erwiesen. Auch bei Kosmetikverpackungen erhöhte sich der Umsatz. Nur das Geschäft mit Laborgläsern schwächelte wegen einer geringeren Nachfrage in Nordamerika. Den Aktionären winkt eine um fünf auf 70 Cent erhöhte Dividende. „2013 war ein erfreuliches Jahr für uns. Wir haben alle selbst gesteckten Ziele erreicht“, sagte Konzernchef Uwe Röhrhoff laut Mitteilung. Der Umsatz legte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,8 Prozent auf rund 1,27 Milliarden Euro zu. Ohne den starken Euro und andere Wechselkursschwankungen hätte das Plus 5,8 Prozent betragen. Unter dem Strich blieb der Gewinn mit 62,2 Millionen Euro praktisch stabil. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 4,1 Prozent auf knapp 250 Millionen Euro zu. Das war mehr als von Analysten erwartet.
Die Aktien von Drägerwerk sind am Donnerstag nach Zahlen deutlich gestiegen. Analysten hoben mit Blick auf die Eckdaten für das vergangene Jahr die operative Ergebnisentwicklung positiv hervor. Auch die Unternehmensziele für den Umsatz wurden begrüßt. Der operative Gewinn (EBIT) von Drägerwerk ging zwar um 13 Prozent zurück, blieb aber knapp über den Analystenerwartungen. Die EBIT-Marge lag bei 8,5 Prozent - hier hatte das Unternehmen zuletzt den unteren Bereich der prognostizierten Bandbreite von 8,0 bis 10,0 Prozent angepeilt. Der Umsatz blieb stabil, während der Mittelzufluss (Cashflow) überraschend stark zurückging. Für das laufende Geschäftsjahr 2014 erwartet das Unternehmen ein wechselkursbereinigtes Umsatzwachstum zwischen drei und sechs Prozent und eine Konzern-Ebit-Marge zwischen 8,0 und 10,0 Prozent.
Die Privatbank Berenberg hat CTS Eventim aus Bewertungsgründen von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 32 auf 48 Euro angehoben. Der Tickethändler müsse sich mit Blick auf das zweite Halbjahr 2013 und vor allem das vierte Quartal an besonders starken Zahlen des Vorjahres messen lassen, schrieb Analyst Gunnar Cohrs in einer Studie vom Donnerstag. Die Zahlen könnten daher eine gute Kaufgelegenheit für die Aktien des europäischen Marktführers im Tickethandel eröffnen. Ein mittelfristiger Kurstreiber könnte Eventim 2.0 werden, die weitere Ausnutzung der überlegenen Kundenreichweite.
(Mit Material von dpa-AFX)