Bislang war eine eigene Zellfertigung für die deutschen Autohersteller zu teuer. Volkswagen allerdings hat den Ernst der Lage erkannt und eingelenkt. Der Autobauer startet am Montag in Salzgitter eine Pilotfertigung für eigene Batteriezellen. Für 2020 plant VW zusammen mit dem schwedischen Partner Northvolt, in Salzgitter eine Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien hochzuziehen. Dadurch will VW die starke Abhängigkeit von den mächtigen asiatischen Zellherstellern CATL, Samsung SDI und LG Chem verringern. Welche Strategie hat dagegen Daimler-Chef Ola Källenius gewählt?
VW, BMW, Daimler und Co kaufen die Zellen für die Batterien im großen Stil bei CATL, Samsung SDI und LG Chem ein. Das könnte in Zukunft zum Problem werden. Durch den Technologievorsprung haben die asiatischen Batteriezellenhersteller eine ungeheure Marktmacht. Zudem liegt das wichtigste Assett eines Elektroautos, die Batterie, in den Händen von CATL, Samsung SDI und LG Chem. Keine gute Ausgangsposition für VW, BMW, Daimler und Co!
Deshalb wird VW ab 2020 zusammen mit dem schwedischen Partner Northvolt in Salzgitter eine Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien hochziehen. Bereits am Montag wird VW eine Pilotfertigung für eigene Batteriezellen in Salzgitter vorstellen.
Wie geht Konkurrent Daimler vor?
Daimler hatte seinen Ausflug in die Zellproduktion in Kamenz Ende 2015 eingestellt. Zu teuer und nicht konkurrenzfähig mit den Billigzellen aus Asien. Im vorigen Jahr schloss Daimler Lieferverträge im Wert von 20 Milliarden Euro. Der Autobauer gibt vor, was die Zellen können sollen und baut sie dann in seine Batterien ein. Zur Automesse IAA gab Daimler eine Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Farasis Energy und CATL bekannt. CATL wird Zellen für die schweren Lastwagen, die von 2021 an in Serie mit Elektromotor gefertigt werden sollen, liefern. Die Batterien baut Daimler selbst. Weltweit steckt der Konzern mehr als eine Milliarde Euro in ein Netz aus mehreren Batteriefabriken für Pkw.
Die Daimler-Aktie bleibt im Konsolidierungsmodus. Zuletzt hat das Papier von 40,30 Euro auf knapp 48,40 Euro im Hoch zugelegt. Die aktuelle Konsolidierung kann das Papier in den Bereich zwischen 45,50 Euro und 46,60 Euro führen. Noch notiert das Papier knapp über 47,00 Euro. Im Anschluss könnte die Daimler-Aktie mit neuer Dynamik die 200-Tage-Linie angreifen. Ein Überwinden der psychologisch wichtigen Marke würde ein Kaufsignal für die Daimler-Aktie bedeuten. Voraussetzung dafür wäre ein freundlicher Gesamtmarkt und ein positiver Newsflow von Daimler!
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.