Im schwachen Marktumfeld ist auch die Daimler-Aktie etwas unter Beschuss geraten. Nach der deutlichen Erholung in den letzten Wochen war der DAX-Titel zwischenzeitlich bereits wieder über die 85-Euro-Marke geklettert, ehe EZB-Chef Mario Draghi die Anleger mit seinen Aussagen enttäuschte. Am Freitag hat der Autobauer nun seine Absatzzahlen für November veröffentlicht.
Die Zahlen haben sowohl positive als auch negative Aspekte. So schwächt sich das immense Absatzwachstum in China zwar langsam ab. Die Zuwachsrate liegt aber immer noch deutlich über dem Wachstum des Gesamtmarktes. Daimler hat im Reich der Mitte 36.313 Autos der Marke Mercedes-Benz verkauft. Das sind 38,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
In China profitiert der Konzern von einer Art Nachholeffekt: Der Hersteller war später als seine Konkurrenten in das Land gekommen und investierte zuletzt auch stärker in sein Händlernetz. Doch auch weltweit kletterte der Konzernabsatz. Inklusive der Marke Smart legten die Verkäufe um 9,2 Prozent auf 172.793 Autos zu. Alleine Mercedes-Benz verkaufte davon 161.953 Autos – das sind 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Neben China zogen die Verkäufe vor allem in Europa an.
Kursziel 110 Euro
Die Deutsche Bank hat die Einstufung für Daimler derweil auf „Buy“ mit einem Kursziel von 110 Euro belassen. In der Lkw-Industrie bleibe der Konzern sein Favorit, so Analyst Tim Rokossa. Er sei aber nicht sehr optimistisch für die Entwicklung der Branche in den Jahren 2016 und 2017. Der Experte rechnet mit einem deutlichen Nachfragerückgang im wichtigen nordamerikanischen Markt. Das Lastwagen-Geschäft von Daimler dürfte aber weiterhin vergleichsweise gut abschneiden, sowohl in Nordamerika als auch global.
Gut im Rennen
Obwohl die Daimler-Aktie durch das Kursminus wieder unter die 200-Tage-Linie gefallen ist und sich das Chartbild etwas eingetrübt hat, bleibt der Titel aussichtsreich. DER AKTIONÄR sieht Daimler weiter als Nummer 1 unter den Autobauern. Neben der starken Kursentwicklung spricht auch die attraktive Dividende für die Stuttgarter. Anleger bleiben dabei. Schwache Tage können auch von Neueinsteigern zum Aufbau einer Position genutzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)