Am Dienstag kommt es zu einer Gegenbewegung am deutschen Aktienmarkt. Autowerte wie Daimler legen am Morgen um rund fünf Prozent zu. Ist die Aktie wieder ein Kauf?
Neben der Schwäche des chinesischen Automarktes spielt der Markt auch noch ein Rezessionsszenario in Europa. Das würde die Autobauer in einer ohnehin sehr schwierigen Phase treffen.
In China fährt Daimler derzeit - nach den wegen der Coronavirus-Epidemie verlängerten Neujahrsferien - die Produktion zwar wieder hoch, jedoch wird die Krise bei Daimler Spuren hinterlassen. Wobei es schwierig zu sagen ist, wie groß am Ende die Auswirkungen sein werden. Fakt ist: China ist für Daimler, BMW und Volkswagen der wichtigste Absatzmarkt.
Daimler kämpft am mehreren Fronten: Ab diesem Jahr drohen Milliardenstrafen, wenn der Ausstoß des klimaschädlichen CO2 bei den verkauften Autos in Europa nicht deutlich reduziert wird. Hinzu kommt: Daimler steht in den nächsten Jahren vor Milliardeninvestitionen in neue Themen wie die Elektromobilität, selbst fahrende Autos und neue Mobilitätsdienste. Was die Elektromobilität betrifft, so bekommt man den Eindruck, dass vor allem Volkswagen weitaus beherzter vorgeht. Und auch der neue BMW-Chef Oliver Zipse macht seit seinem Amtsantritt mächtig Druck. Die Vorstellung des neuen i4 zeigt die Richtung an.
Was die Daimler-Aktie betrifft, so hat der Support bei 34,50 Euro aus dem Monat März 2012 nicht gehalten. Das Kauflimit vom Freitag bei 32,50 Euro ist am Montagmorgen aufgegangen. Der Rebound am Aktienmarkt kann das Daimler-Papier durchaus wieder an die Marke von 34,50 Euro heranführen.
Ist der Ausverkauf an den Märkten damit beendet? Schwierig zu sagen. Der Rebound am Dienstag wird wohl nicht das Ende der Abwärtsbewegung darstellen. Eine V-förmige Erholung ist eher unwahrscheinlich. Eine starke Unterstützungszone für die Daimler-Aktie liegt im Bereich zwischen 28,50 und 30,50 Euro.