Am Mittwoch gaben die Aktien der Automobil-Hersteller überdurchschnittlich nach. BMW, Daimler, Volkswagen verloren zwischen 2,4 bis zu 4,2 Prozent. Die Branche werde in diesem Jahr vermutlich den größten Einbruch seit Ende des Zweiten Weltkriegs hinnehmen müssen, schrieb Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler.
Analyst Pieper schätzt den Rückgang der weltweiten Neuwagenverkäufe 2020 auf 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Europa könne die Zahl sogar um ein Drittel sinken.
Jefferies-Analyst: Daimler-Kursziel 40 Euro
Das Analysehaus Jefferies hielt wenige Tage zuvor an der positiven Meinung zu Daimler fest. Analyst Philippe Houchois sieht die Aktie bei 40 Euro als fair bewertet an. Das am meisten diskutierte Risiko bezüglich der Bilanzen der Autobauer sei nach der Liquidität deren hauseigene Finanzierungsgesellschaften, schrieb Analyst Houchois in einer Studie. Bei Daimler kritisiert er den Verschuldungsgrad im Vergleich zu den Wettbewerbern. Dabei verwies er auf den geringen freien Barmittelfluss und hohe Ausschüttungen.
Gespannt sein dürfen Anleger auf den 29. April. Dann wird Daimler Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Es besteht eine gute Chance, positiv zu überraschen. Die letzten Verkaufszahlen aus China sind nicht so schwach ausgefallen, als von vielen Experten im Vorfeld erwartet. Und auch Finanzvorstand Wilhelm betonte zuletzt in einer Telefonkonferenz, Daimler erwarte im ersten Quartal im Kerngeschäft keine roten Zahlen.
Darüber hinaus spekuliert DER AKTIONÄR darauf, dass Großaktionär Geely die Gunst der Stunde nutzen könnte, bei Kursen zwischen 25 Euro und 27 Euro weitere Daimler-Aktien einzusammeln.
Zu einem spannenden Thema für die Automobil-Hersteller könnte auch ein mögliches Konjunkturprogramm der Bundesregierung im zweiten Halbjahr werden. Von diesem könnten Daimler, BMW und Volkswagen besonders profitieren.
(Mit Material von dpa-AFX).
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.