Die Coronavirus-Krise hat bei Daimler für einen starken Rückgang der Verkaufszahlen gesorgt. Im ersten Quartal setzte der Konzern weltweit 15 Prozent weniger Fahrzeuge als im gleichen Zeitraum des Vorjahres ab.Der Absatz der Kleinwagenmarke Smart brach sogar um mehr als 78 Prozent ein. Was macht die Aktie aus den Vorgaben?
Deutliche Rückgänge von mehr als 20 Prozent gab es im wichtigsten Einzelmarkt für Mercedes-Benz in China, wo die Ausbreitung des Coronavirus früher begonnen hatte. Inzwischen laufe das Geschäft dort schon wieder gut an, sagte Daimler-Vertriebschefin Britta Seeger. "Das stimmt uns zuversichtlich." In Europa lag der Absatz im ersten Quartal knapp 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. In den USA waren es hingegen erst knapp fünf Prozent. Insgesamt verkaufte Daimler im ersten Quartal 547.829 Pkw und Vans.
Der Absatz der Kleinwagenmarke Smart knickte um 78 Prozent ein. Daimler begründete den starken Rückgang mit der zusätzlichen Umstellung auf ausschließlich batteriebetriebene Fahrzeuge und das Auslaufen der Vorgängermodelle.
Keine roten Zahlen im Kerngeschäft
Und dennoch erwartet Daimler-Finanzchef Harald Wilhelm im Kerngeschäft im ersten Quartal keinen roten Zahlen. Der Automobil-Hersteller rechnet sowohl in der Pkw- und Vans-Sparte sowie auch im Geschäft mit Lkws und Bussen mit einer positiven Marge, wie Wilhelm in einer Telefonkonferenz am Mittwoch.sagte.
Laut Wilhelm bleibt auch die Dividende fix. Zuletzt hatte Daimler seinen Aktionären 0,90 Euro pro Aktie vorgeschlagen.
Gute Liquiditätslage
Wilhelm sagte, dass der Konzern sich mit der Liquiditätslage im Industriegeschäft wohl fühle. Vergangene Woche hatte das Unternehmen sich eine weitere Kreditlinie über 12 Milliarden Euro gesichert.
Kurzarbeit wird verlängert
Die Produktion bei Daimler ruht seit etwa zweieinhalb Wochen in großen Teilen. Nur in einigen besonders wichtigen Bereichen wird noch gearbeitet. Seit Beginn dieser Woche sind die Mitarbeiter in Kurzarbeit. Diese wurde jetzt bis Ende April verlängert.
Absatzeinbruch? Die Börse eilt voraus...
Die Aussagen von Finanzvorstand Wilhelm stimmen positiv. Dass die Absätze in diesem Ausmaß einbrechen werden, wurde bereits erwartet. Viele Experten hatten sogar mit noch dramatischeren Rückgängen bei den Verkaufszahlen spekuliert.
Im Zuge des Abverkaufs an den Märkten ist der Börsenwert von Daimler auf 30 Milliarden Euro zusammen geschmolzen. Kurse um 27 Euro werden werden sicherlich den ein oder anderen institutionellen Investor anlocken. So könnte Geely durchaus seine Daimler-Position ausbauen.