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Covestro: Greift Adnoc auch bei BASF-Tochter zu?

Covestro: Greift Adnoc auch bei BASF-Tochter zu?
Foto: Dennis Diatel/Shutterstock
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Thorsten Küfner 24.11.2023 Thorsten Küfner

Noch immer laufen die Verhandlungen zwischen dem DAX-Konzern Covestro und der Abu Dhabi National Oil (Adnoc) über eine mögliche Übernahme. Indes erwägt der Ölriese Kreisen zufolge auch noch den Kauf der BASF-Tochter Wintershall Dea. Das Unternehmen könnte dabei mit mehr als zehn Milliarden Euro bewertet werden.

Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Vor knapp einem Monat hatte der Finanzchef des deutschen Chemiekonzerns, Dirk Elvermann, das Ziel einer Trennung vom 72,7-Prozent-Anteil an dem Öl- und Gasunternehmen bekräftigt. Wintershall Dea will bis Mitte 2024 die Geschäfte mit Russland-Bezug rechtlich trennen. Den nichtrussischen Teil wolle BASF zu Geld machen. Der Rest der Firma befindet sich in den Händen der Beteiligungsgesellschaft Letter One.

Im vergangenen Jahr fiel bei BASF wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf die Tochter Wintershall Dea ein Verlust von 627 Millionen Euro an. Im Januar hatte Wintershall Dea dann das Aus seiner Geschäfte in Russland angekündigt, die zuletzt noch 50 Prozent der gesamten Produktion ausmachten. Der russische Teil der Tochter sei bereits vollständig abgeschrieben, hatte Elvermann weiter gesagt. Einen Teil des Geldes könnte sich der Konzern aber unter anderem vom Staat zurückholen.

So verwies der Manager auf erhebliche staatliche Investitionsgarantien im unteren Milliardenbereich. Die damit verbundenen Ansprüche würden in der BASF-Bilanz aktuell jedoch nicht als Forderungen ausgewiesen. Weiterer Interessent für Wintershall Dea ist der Nachrichtenagentur zufolge der britische Ölkonzern Harbour Energy. Dieser wie auch Adnoc habe keinen Kommentar abgeben wollen, hieß es in dem Bericht weiter. BASF und Wintershall Dea seien zunächst nicht zu erreichen gewesen.

Unabhängig davon versucht Adnoc versucht weiterhin, den deutschen Chemiekonzern Covestro zu übernehmen. In den Medien war im Sommer die Rede davon gewesen, dass Adnoc informell 60 Euro je Aktie in Aussicht gestellt habe, womit Covestro mit 11,6 Milliarden Euro bewertet würde. Erst im September hatte der Konzern mitgeteilt, mit Adnoc zu sprechen - der Aktienkurs war daraufhin bis auf rund 54 Euro gestiegen, nachdem die Papiere Mitte Juni noch weniger als 40 Euro gekostet hatten. Seit der Mitteilung vom September herrscht wieder weitgehend Funkstille nach außen. 

Mit dem österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV verhandelt Adnoc zudem über eine Verschmelzung der Chemieunternehmen Borealis und Borouge. Wie Bloomberg zuletzt unter Berufung auf Insider berichtete, könnte durch eine Fusion ein Chemie- und Kunststoffkonzern mit einem Marktwert von mehr als 30 Milliarden US-Dollar entstehen. Die in Wien beheimatete Borealis gehört zu 75 Prozent OMV, der Rest liegt bei Adnoc. Die ebenfalls gelistete Borouge aus Abu Dhabi ist selbst ein Gemeinschaftsunternehmen von Adnoc und Borealis und hat einen Marktwert von 22 Milliarden Dollar.

Covestro (WKN: 606214)

Adnoc sorgt weiterhin für Spannung im deutschen Chemiesektor. Nach Ansicht des AKTIONÄR stehen die Chancen, dass es zu einer Übernahme von Covestro kommt, relativ gut. Die Aktie bleibt daher attraktiv (Stoppkurs: 40,00 Euro).

Indes würde eine Akquisition von Wintershall Dea BASF natürlich in die Karten spielen. Schließlich versucht der weltgrößte Chemieproduzent bereits seit längerer Zeit erfolglos, die Sparte zu verkaufen. Die BASF-Titel bleiben eine solide Halteposition. Der Stoppkurs sollte hier bei 36,00 Euro belassen werden. 

BASF (WKN: BASF11)

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

Mit Material von dpa-AFX

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