Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat in dieser Woche den Auftakt gemacht und nach soliden Quartalszahlen die Jahresprognose erhöht. Nun folgen die anderen deutschen Branchenvertreter. Covestro wird am Dienstag seine Ergebnisse präsentieren. Dabei dürften die Marktteilnehmer gespannt darauf warten, was die Leverkusener für die nächsten Monate erwarten.
Den Daten von Bloomberg zufolge liegen die durchschnittlichen Analystenschätzungen für das Frühjahrs-Quartal bei einem Umsatz von 4,4 Milliarden Euro. Dies wäre etwas weniger als im ersten Quartal (4,7 Milliarden Euro), was womöglich auch an den Einschränkungen durch Lockdowns in China (der wichtigste Markt für Covestro) lag. Das EBITDA dürfte wegen der kräftig gestiegenen Energiekosten von 806 auf 520 Millionen Euro gesunken sein, beim Nettogewinn werden laut Bloomberg 194 Millionen Euro beziehungsweise 1,04 Euro je Aktie (Q1: 2,15 Euro) erwartet.
Für das Gesamtjahr belaufen sich die Schätzungen aktuell auf ein Ergebnis von etwa 5,00 Euro je Aktie, woraus sich ein KGV von nur 6 errechnen würde.
Genauso wie bei BASF gilt letztlich auch bei Covestro: Natürlich dürfen die Risiken einer globalen Konjunkturabschwächung, von Logistikproblemen im Zuge von Niedrigwasser auf dem Rhein und natürlich die Sorgen vor Gasengpässen nicht unterschätzt werden. Aber man muss sich auch vor Augen halten, dass ein hervorragend aufgestelltes und hochprofitables Unternehmen mit solider Bilanz aktuell an der Börse mit nur 6,4 Milliarden Euro bewertet wird - während sich das Eigenkapital zuletzt auf 8,5 Milliarden Euro belief. Mutige können daher weiter auf eine Gegenbewegung spekulieren (Stopp: 30,00 Euro).