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Foto: Covestro
18.07.2022 Thorsten Küfner

Covestro: Das klingt gut

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Covestro

Die Covestro-Aktien haben ihre Bodenbildung nach positiv aufgenommenen Äußerungen des Finanzchefs zur Gaslage und Gewinnentwicklung fortgesetzt. Sie steigen um mehr als drei Prozent und zählen zu den stärksten DAX-Titeln. Damit stabilisieren sie sich weiter, nachdem sie Anfang Juli mit 30,73 Euro auf den tiefsten Stand seit 2020 gefallen waren. 

Der Kunststoffkonzern Covestro sieht sich auch für den Fall eines Gasengpasses insgesamt gut aufgestellt. "Natürlich haben wir, wenn Gaslieferungen aus Russland ausbleiben, ein großes gesamtgesellschaftliches Problem", sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer der "Börsen-Zeitung" (Samstag). Allerdings stehe in Deutschland nur ein Viertel der globalen Produktionskapazitäten des Dax-Konzerns. "Selbst wenn wir in Deutschland jetzt eine 20- oder 30-prozentige Gaskürzung erfahren würden, wäre nur ein kleiner Teil des globalen Outputs betroffen. Wir bereiten uns in Deutschland auf den Notfall vor, aber es wird das Unternehmen in keinem Fall umwerfen."

Wie andere Unternehmen arbeitet auch Covestro an der Verringerung der Gasabhängigkeit, allerdings sind das vorerst eher Tropfen auf den heißen Stein. Kleinere Maßnahmen würden helfen, die Abhängigkeit zu verringern, aber im Gesamtkonzert sei das vergleichsweise gering, erklärt Toepfer. Zudem stehe beispielsweise in Brunsbüttel ein ölbetriebener Dampfkessel, der wieder in Betrieb genommen werden solle. Ende des Jahres soll es dann so weit sein.

Schwer abschätzbare Folgen

Sollte es zu einem Gasengpass kommen, könnten Anlagen bis zu einer bestimmten Teillast herunterfahren werden. "Alles, was darunter ist, bedeutet dann die Stilllegung der Anlage. Der Einfluss auf unser Ergebnis ist wirklich sehr schwer zu schätzen. Das hängt von der prozentualen Kürzung ab und vom Zeitpunkt." Zuletzt dürften die Geschäfte aber erst einmal noch tendenziell etwas besser gelaufen sein als vom Unternehmen im Mai avisiert. Die Drosselung der Gaslieferungen Russlands hätten für Covestro bislang noch keine spürbaren Folgen gehabt. "Unsere Produktion läuft ganz normal", so Toepfer.

Das operative Ergebnis (Ebitda) dürfte demnach im zweiten Quartal das obere Ende der in Aussicht gestellten Bandbreite von 430 bis 530 Millionen Euro erreicht haben, weil "sich China schneller als erwartet erholt hat und das Geschäft in Europa, speziell in Deutschland, stabil läuft." Analyst Geoff Haire von der Schweizer Großbank UBS hatte schon im Juni auf eine solche Entwicklung hingewiesen, aber auch darauf, dass das Management mit einer trägeren Absatzentwicklung im zweiten Halbjahr rechne.

Laut vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten rechnen Analysten im Durchschnitt aktuell mit einem operativen Gewinn von 509 Millionen Euro im zweiten Jahresviertel. Für das Gesamtjahr gehen sie demnach von 2,34 Milliarden Euro aus.

Erst im Mai hatte Covestro wegen der Folgen harter Corona-Lockdowns in China sowie hoher Rohstoff- und Energiekosten infolge des Ukraine-Krieges den Jahresausblick reduziert. Seither peilt der Konzernvorstand um Chef Markus Steilemann für 2022 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in einer Spanne von 2,0 bis 2,5 Milliarden Euro an. Zuvor hatten bis zu 3,0 Milliarden Euro auf dem Zettel gestanden.


Covestro (WKN: 606214)

DER AKTIONÄR ist für Covestro weiterhin grundsätzlich zuversichtlich gestimmt. Aktuell drängt sich aufgrund der zahlreichen Risiken sowie des angeschlagenen Charts kein Einstieg auf. Bereits investierte Anleger beachten den Stopp bei 30,00 Euro. 

Mit Material von dpa-AFX

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