In den USA herrscht Ausnahmezustand. Seit US-Präsident Donald Trump den Notstand ausgerufen hat, bilden sich vor Supermärkten lange Schlangen. Die Amerikaner hamstern aus Sorge, der Coronavirus würde das Land lahmlegen. In einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit Chefs großer Handelsketten versuchte Trump nun seine Bürger zu beruhigen.
US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner dazu aufgerufen, von Panikkäufen wegen der Ausbreitung des Coronavirus abzusehen. Trump sagte am Sonntagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus nach einer Telefonschalte mit Chefs großer Handelsketten an die Adresse der US-Bürger: "Sie müssen nicht so viel kaufen. Nur keine Hektik, entspannen Sie sich einfach." Seine Gesprächspartner hätten ihm zugesagt, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Sie würden ihre Läden während der Krise offenhalten.
Sie müssen nicht so viel kaufen. Nur keine Hektik, entspannen Sie sich einfach
Trump sagte, die Menschen kauften derzeit "drei bis fünf Mal so viel, wie sie normalerweise einkaufen würden". Als Reaktion darauf würden Supermärkte ihre Lager deswegen in einem Ausmaß auffüllen, das jenes für das Weihnachtsgeschäft übersteigen werde. Trump betonte: "Es gibt für niemandem im Land die Notwendigkeit, Grundnahrungsmittel zu horten." Seine Gesprächspartner hätten ihn gebeten, den Amerikanern auszurichten, dass sie "bitte ein bisschen weniger kaufen" sollten.
Kroger in metro Detroit, panic has set in. #CoronavirusUSA #Covid_19 #CoronavirusPandemic pic.twitter.com/VJLG9QVwyK
— Angry_Traveler (@Angry_Traveler) March 12, 2020
In den USA gibt es - wie auch in anderen von dem Virus betroffenen Ländern - einen Run auf Klopapier, Desinfektionsmittel, haltbare Lebensmittel wie Nudeln sowie Wasser. Vor manchen Supermärkten bildeten sich in den vergangenen Tagen lange Schlangen. Einige Läden begrenzen den Verkauf von Waren, die wegen der Ausbreitung des Coronavirus besonders gefragt sind, auf eine bestimmte Stückzahl.
Die Stimmung in den USA ist angespannt. Die Regierung wurde heftig für ihre zögerliche Haltung gegenüber Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie kritistiert. Erst am Freitag kündigte US-Präsident Donald Trump umfassende Schritte auch zur Stärkung der Wirtschaft an. Der Dow Jones schoss daraufhin nach oben. An diesem Sonntag beschloss zudem die US-Notenbank Federal Reserve die zweite außerordentliche Zinssenkung innerhalb von 14 Tagen. Der Leitzins in den USA liegt jetzt nahe Null und damit so tief wie zuletzt während der großen Finanzkrise nach der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers. Der neuerliche Schritt ließ die Futures zunächst hochschnellen. Nur kurze Zeit später (0.00 Uhr MESZ) notieren die US-Indizes ebenso wie der DAX im Minus. Der Deutsche Aktienindex wird bei 9.120 Punkten gesehen.
Mit Material von dpa-AFX