Das US-Biotech-Unternehme Moderna hat am Donnerstag anlässlich seines 4. „R&D Day“ („Tag der Forschung und Entwicklung“) zahlreiche positive Entwicklungen seines Portfolios präsentieren können. Zudem kündigte man an, mit der Entwicklung eines Impfstoffs für die Grippesaison zu beginnen. Dennoch hat das Papier zuletzt etwas nachgegeben. Grund dafür ist, dass die Auswertung der laufenden Phase-3-Studie mit einem potenziellen Corona-Impfstoff länger dauern könnte als insbesondere von US-Präsident Trump erhofft.
Moderna-Vorstandschef Stephane Bancel rechnet mit den entsprechenden Daten im November. Er hält es aber durchaus auch für möglich, dass sie je nach Entwicklung des Infektionsgeschehens auch erst im Dezember vorliegen könnten. In einem Interview mit „Squawk Box“ sagte er, dass Oktober unwahrscheinlich sei. Hierfür müsste schon alles top laufen. Damit würde das US-Unternehmen leicht hinter der Timeline des deutschen Biotech-Unternehmens BioNTech liegen. Dieses hatte zuletzt angekündigt, dass die Daten Ende Oktober, spätestens Anfang November erwartet werden.
Doch die geringe Verzögerung bei Moderna ist kein Anlasse zur Sorge. Der Markt wäre absolut aufnahmefähig für mehrere Corona-Impfstoffe. So ist es auch kein Wunder, dass Bancel mit einem Umsatzbeitrag für das kommende Jahr von mehreren Milliarden Dollar für Moderna rechnet. Er geht davon aus, dass eine mögliche Zulassung ein "einzigartiger und historischer Wendepunkt" für das Unternehmen sein könnte. Bislang hat Moderna noch kein Produkt am Markt.
DER AKTIONÄR bleibt weiterhin zuversichtlich. Die Aktien von Moderna und auch von BioNTech bleiben aber sehr spekulativ. Die weitere mittelfristige Entwicklung hängt hier von den Ergebnissen zu den Corona-Impfstoffkandidaten in den kommenden Wochen ab. DER AKTIONÄR bleibt am Ball und wird über die weiteren Entwicklungen berichten.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech und Moderna.