Im Zuge der harten Lockdowns in China mussten dieses Jahr schon mehrere Autobauer ihre Produktion herunterfahren oder komplett aussetzen. Wie zuvor schon Tesla und Co trifft es nun auch den chinesischen Elektroautohersteller Nio, der aufgrund von Lieferengpässen seine Produktion vorübergehend einstellt.
Seit März haben laut Nio mehrere Lieferpartner aus verschiedenen chinesischen Städten pandemiebedingt die Produktion eingestellt und müssen sich erst wieder erholen. Das wirkt sich nun auch auf den E-Autobauer aus und der Produktionsstopp soll laut dem Broker Daiwa für bis zu zehn Tagen anhalten. Aufgrund dessen kündigte Nio an, die Auslieferung von Autos zu verschieben. Bei einer aktuellen Produktion von 9.000 bis 10.000 Fahrzeugen pro Monat könnte der Output um ungefähr bis zu 3.300 Einheiten reduziert werden.
Das Aussetzen der Produktion zeigt einmal mehr eines der zahlreichen Risiken chinesischer Aktien auf. Daneben sorgen sowohl ein mögliches Delisting an der US-amerikanischen Börse als auch Regulierungen der chinesischen Regierung für Bedenken.
Auch am Montag sorgen die neuen Höchstwerte bei der Inzidenz für Unruhe an der Börse. Während der chinesische Tech-Index Hang Seng mit drei Prozent im Minus notiert, trifft es Nio mit einem Abschlag von zehn Prozent besonders hart. Da Nio schon sehr hoch bewertet ist und noch keine Gewinne erzielt, ist die Aktie trotz der guten Wachstumsaussichten aktuell kein Kauf. Interessierte Anleger können das Papier allerdings auf die Watchlist packen.