Die Aktie von Continental gehört heute mit einem Plus von über drei Prozent zu einem der stärksten Werte im DAX. Damit konnte das Papier einen Teil der Verluste seit Anfang April wieder ausbessern. Der Kursanstieg ist vor allem auf das Voranschreiten der Abspaltung des Automobilgeschäfts ContiTech zurückzuführen.
Wie AKTIONÄR-Leser wissen, soll die Automotive-Sparte im September 2025 unter neuem Namen an die Börse gebracht und im Jahr 2026 vollständig verkauft werden. Der geschätzte Wert liegt bei rund 3,6 Milliarden Euro, was einem rechnerischen Wert von etwa 18 Euro pro Aktie entspricht. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte die Sparte einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro, was etwa 16 Prozent des Gesamtumsatzes von Continental entspricht. Mit dem geplanten Spin-off will der Konzern den Fokus stärker auf margenstarke Gummiprodukte legen.
Auch die Dividendenpolitik wird angepasst, künftig soll Continental 40 bis 60 Prozent des Konzerngewinns ausschütten, die neue Automotive-Tochter strebt eine Quote von 10 bis 30 Prozent an. Altaktionäre erhalten für je zwei gehaltene Continental-Aktien eine Aktie der neuen Automotive-Gesellschaft
Aus Charttechnischer Sicht zeigt sich die Aktie nach dem gestrigen Rückschlag wieder erholt. Zwar wurde die 200-Tage-Linie unterschritten, doch der Kurs nähert sich dieser wieder an. Aktuell verläuft der Indikator bei 61,89 Euro. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber könnte weiteres Aufwärtspotenzial von etwa 16 Prozent bis zum letzten Hoch von ende März bei 71,78 Euro freisetzen.
Sollte der Plan zum Verkauf der Automotive-Sparte wie vorgesehen aufgehen und sich die Position von Continental im Reifengeschäft nachhaltig stärken, könnte auch die Aktie wieder zu alter Stärke zurückfinden. Vorerst drängt sich ein Einstieg aufgrund der hohen Volatilität jedoch nicht auf.