Continental hat in einem schwachen und von viel Unsicherheit geprägtem Marktumfeld im ersten Quartal überraschend gut abgeschnitten. Umsatz und Gewinn gingen zwar zurück. Der Verlust viel jedoch deutlich geringer aus als befürchtet. Kann Vorstandschef Elmar Degenhart auf der heutigen Hauptversammlung die Investoren mit dem Ausblick überzeugen?
Nach zwei Gewinnwarnungen im vergangenen Jahr hat die Continental-Aktie deutlich an Wert verloren. Zum Jahreswechsel waren die Anteilsscheine so billig zu haben wie zuletzt im Jahr 2014. Doch die Abwertungsphase scheint abgeschlossen, auch wenn ein frisches Kaufsignal erst mit dem nachhaltigen Sprung über die 150-Euro-Marke generiert werden würde. Dieses dürfte mit dem bestätigten Ausblick im Rücken nun gelingen. Risikobewusste Anleger können daher weiter auf steigende Kurse spekulieren.
Continental ist ein insgesamt solider Start in das neue Geschäftsjahr gelungen. Dank seines Technologieportfolios konnte sich das Unternehmen von der deutlich rückläufigen Marktdynamik absetzen. Der Umsatz liegt mit 11,0 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging im Jahresvergleich zwar um 17,1 Prozent auf 884,2 Millionen Euro zurück. Analysten hatten im Vorfeld allerdings nur mit einem Wert knapp über 800 Millionen Euro gerechnet. Die bereinigte EBIT-Marge beträgt 8,1 Prozent.
Im Umfeld der heutigen Hauptversammlung zeigte sich der Continental-Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart zufrieden mit dem Quartalsergebnis: "Die weltweite Autoproduktion ist zu Beginn des Jahres wie erwartet stark zurückgegangen. Umso erfreulicher ist unser solides Ergebnis. Wir verdanken es zum einen unserer starken Marktposition auf den Mobilitätsmärkten weltweit. Unsere erhöhte Kostendisziplin hat dazu ebenfalls beigetragen."
Continental rechnet weiter mit einer Belebung des wirtschaftlichen Umfelds in der zweiten Jahreshälfte und hält daher an ihrer Jahresprognose von Anfang Januar fest. Demnach rechnet der DAX-Konzern weiter mit einem Umsatz von rund 45 bis 47 Milliarden Euro und einer bereinigten EBIT-Marge von rund acht bis neun Prozent.
Im laufenden Geschäftsjahr stellt Continental weitere wichtige Weichen für ihre im zurückliegenden Juli angekündigte, organisatorische Neuaufstellung. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist die rechtliche Verselbstständigung ihres Antriebsgeschäfts. Continental hat sie bereits zum 1. Januar 2019 planmäßig vollzogen. Seitdem treibt Continental die Vorbereitungen für den möglichen Teilbörsengang ihres Antriebsgeschäfts mit dem künftigen Namen Vitesco Technologies weiter voran. Damit ist je nach Marktlage ab 2020 zu rechnen.