Die Commerzbank war zuletzt häufiger in der öffentlichen Berichterstattung. Meist allerdings wegen größerer IT-Probleme. Nun will der Konzern die Komplexität der Informationstechnologie reduzieren, so Chief Operating Officer Jörg Hessenmüller im Gespräch mit der Börsenzeitung.
Langfristig soll es einen modularisierten Aufbau aus einzelnen Bauteilen mit definierten Schnittstellen geben. Hessenmüller sagt: „Wir planen eine Modularisierung der IT sowie eine vermehrte Nutzung von Cloud-Angeboten und auch Micro Services. Die IT der Commerzbank muss flexibel bleiben, denn niemand weiß, wie der Markt und die Anforderungen an Banken-IT in zehn Jahren aussehen werden.“
In den letzten Monaten kam es zu mehreren IT-Pannen im Online-Banking und Zahlungsverkehr. Solche Vorfälle schaden nicht nur der Bank, sondern rufen auch die Aufsicht auf den Plan. Wie bei vielen Banken sind die Systeme bei der Commerzbank mit den Jahren gewachsen. Teilweise stammen einzelne Bestandteile noch aus den 1980er Jahren.
Viel finanziellen Handlungsspielraum für eine Modernisierung hat der Konzern allerdings nicht, auch wenn genau das die Strategie „Commerzbank 4.0“ zum Ziel hatte. Bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen kam jedoch heraus, dass wichtige Investitionen verschoben wurden, um die Kostenziele für 2019 zu erreichen.
Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die Commerzbank sind mau. Regulierung, starker Wettbewerb und Negativzinsen bedrohen das Geschäft. Doch gerade an der Zinsfront könnte es kurzfristig zu einer Entlastung kommen. Denn die EZB könnte am Donnerstag auf ihrer Sitzung eine Staffelung für die Negativzinsen für Bankeinlagen beschließen. Trader können deshalb auf weiter steigende Kurse setzen. Mit dem Bruch des Widerstandes bei 5,71 Euro und dem Sprung über die 50-Tage-Linie auf gleicher Höhe wurde ein Kaufsignal generiert. Kurzfristig kann die Aktie bis 6,17 Euro zum nächsten Widerstand laufen.
Für langfristig orientierte Anleger gibt es indes bessere Investmentmöglichkeiten als die Commerzbank-Aktie.