Die Commerzbank steht offenbar kurz vor der Einigung über einen Sozialplan zum Abbau von netto 7.500 Stellen. Das sickerte bereits in den vergangenen Tagen durch. Nun gibt es neue Details über das geplante Programm. Die Aktie wartet allerdings anscheinend auf die offizielle Bestätigung. Kommende Woche gibt es zudem die Q1-Zahlen.
Nach Angaben der Börsen-Zeitung will die Commerzbank mit einer großzügigen Altersteilzeit-Regelung die Zustimmung des Betriebsrates gewinnen. Dieser tagt morgen und muss für den Sozialplan grünes Licht geben. Kernstück ist ein Altersteilzeit-Programm für Mitarbeiter, die vor 1969 geboren sind. Als Blockmodell soll es eine aktive und eine passive Phase von jeweils vier Jahren geben.
Großteil der Aufwendungen bereits gebucht
In der ersten Phase ändert sich an den Arbeitszeiten nichts, aber es gibt nur die Hälfte des Gehalts. Die Vorruhestandsregelung greift dann bei allen, die 2024 ihr 56. Lebensjahr vollenden. Wichtig für Aktionäre ist, dass die insgesamt vom Management angepeilten 1,80 Milliarden Euro für den Umbau durch das Programm eingehalten werden sollen. Mit 1,4 Milliarden Euro war im ersten Quartal der Großteil ohnehin schon gebucht. Das wird sich dann in den Zahlen zu den ersten drei Monaten, die nächsten Mittwoch veröffentlicht werden, zeigen.
Eine Einigung mit den Gewerkschaften steht kurz bevor, damit würde CEO Manfred Knof nicht nur Wort halten bis zur Hauptversammlung am 18. Mai einen Abschluss zu präsentieren. Die Bank hätte damit auch die größte Hürde beim Umbau vorerst genommen. Danach ginge es an Detailarbeit und die Umsetzung der operativen Ziele. Sehr positiv wäre zudem, wenn die Gesamtkosten tatsächlich nicht die angepeilten 1,80 Milliarden Euro übersteigen würden.
Die Aktie schnauft nach dem Bruch des Widerstands bei 5,55 Euro erstmal durch. Fortschritte beim Umbau und die Quartalszahlen am kommenden Mittwoch, dem 12. Mai, dürften wieder für mehr Impulse sorgen. Mutige können vor Zahlen bereits einsteigen und darauf setzen, dass die Commerzbank den Konsens schlägt.
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