Für die Hauptversammlung, die aufgrund von Personalproblemen im Aufsichtsrat auf den 18. Mai verschoben werden musste, hatte CEO Manfred Knof ein Versprechen abgegeben. Der Commerzbank-Vorstand wollte sich mit den Gewerkschaften auf einen Plan zum Abbau der insgesamt 10.000 Stellen einigen. Davon war lange nicht mehr die Rede. Der 18. Mai rückt nun näher und es sieht aus, als ob Knof Wort halten kann.
Laut Insidern befindet sich die Bank auf der Zielgeraden, das berichte zuerst die Nachrichtenagentur Reuters. Bereits Ende dieser Woche könnte es zu einem Abschluss kommen. Konkret beinhaltet das Maßnahmenpaket verbesserte Angebote für Altersinstrumente. Die Gewerkschaften hatten darauf gedrungen, dass mehr Mitarbeitern diese Regelungen nutzen können.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
Einer der Insider sagte: „Es sieht danach aus, dass mit dem Maßnahmenbündel betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden könnten.“ Von den 10.000 Jobs soll ein Drittel in Deutschland wegfallen. Die Commerzbank selbst wollte sich zum Fortgang der Gespräche nicht äußern. „Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass wir zeitnah zu einem für alle Seiten tragfähigen Ergebnis kommen werde“, sagte ein Banksprecher lediglich.
Das wäre ein großer Vertrauensbeweis
Commerzbank-Chef Manfred Knof hatte bei der Vorstellung seiner Umbaupläne zu Jahresbeginn gesagt, dass er ohne Kündigungen auskommen wolle. Neben den Einsparungen beim Personal sollen zudem 350 der deutschlandweit 800 Filialen geschlossen werden. Das Ziel von Knof war es, bis zur Hauptversammlung einen Sozialplan präsentieren zu können. Diese sollte ursprünglich am Mittwoch, dem 5. Mai, stattfinden.
Die Commerzbank kommt unter dem neuen CEO Knof gut voran, anscheinend konnten auch die Personalprobleme im Aufsichtsrat – bei der Hauptversammlung soll mit Helmut Gottschalk ein neuer Vorsitzender gewählt werden – ihn nicht davon abhalten. Der Plan für den Jobabbau könnte nun unter Dach und Fach sein. Die Aktie selbst gibt weiter Gas und schloss gestern über dem Widerstand bei 5,55 Euro.
Anleger bleiben an Bord, wer über einen Einstieg nachdenkt, sollte jetzt kaufen. Wird tatsächlich Ende der Woche ein Abschluss mit den Gewerkschaften bekannt gegeben, sollte der Kurs weiter nach oben streben.
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