Es schwebte wie ein Damoklesschwert über den Tarifverhandlungen – nun ist es offenbar soweit: Verdi rief am Mittwoch die Beschäftigten der Commerzbank in Nordrhein-Westfalen für den Freitag zu ganztägigen Protesten auf. Die Commerzbank-Aktie zeigt sich von der Ankündigung unbeeindruckt und kann in einem freundlichen Marktumfeld sogar zulegen.
Verdi macht in der Tarifrunde für das private Bankgewerbe mit Warnstreiks Druck. Die Gewerkschaft und der private Arbeitgeberverband (AGV) lägen mit ihren Vorstellungen nach drei Verhandlungsrunden noch weit auseinander, betonte die Arbeitnehmervertretung.
Die bisherigen Offerten der Arbeitgeber seien „ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten", sagte Roman Eberle, bei Verdi-NRW für Privatbanken verantwortlich. Auch in anderen Bundesländern hatte die Gewerkschaft zu Ausständen aufgerufen auch bei den öffentlichen Banken.
Beide Parteien liegen noch weit auseinander
Der AGV hatte in der dritten Gesprächsrunde ein erstes Angebot unterbreitet. Dieses sieht unter anderem eine Erhöhung der Tarifgehälter um insgesamt 3,2 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten vor.
Verdi hatte die Offerte allerdings als ungenügend zurückgewiesen. Die Gewerkschaft fordert für das private Bankgewerbe unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent und Regelungen zur mobilen Arbeit.
Sowohl der Arbeitgeberverband als auch die Commerzbank-Aktionäre reagierten gelassen auf die Ankündigung zu Warnstreiks. Der Verband rechnet durch die Proteste mit keinen nennenswerten Auswirkungen. DER AKTIONÄR bleibt weiterhin von der Commerzbank überzeugt und sieht langfristiges Potenzial. Investierte Anleger bleiben an Board. Kursziel: 8,00 Euro.
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(Mit Material von dpa-AFX)