Es schwebte wie ein Damoklesschwert über den Tarifverhandlungen – nun ist es offenbar soweit: Verdi hat in Berlin für Dienstag zu Warnstreiks bei öffentlichen und privaten Banken aufgerufen. Unter anderem auch bei der Commerzbank sollen Beschäftigte den ganzen Tag die Arbeit ruhen lassen. Dennoch steigt die Commerzbank-Aktie – dank des Wahlergebnisses.
An den Finanzmärkten wird der Wahlausgang gelassen aufgenommen", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank am Morgen. Und tatsächlich ist die größte Horror-Szenario der Investoren, ein rot-rot-grünes Bündnis, vom Tisch. Diese Koalition hätte aus Sicht vieler Volkswirte Deutschland in eine wirtschaftliche Katastrophe in Form von Massenarbeitslosigkeit, höheren Steuern und ausufernder Staatsverschuldung geführt.
Überdies profitieren Bankenwerte wie die Commerzbankaktuell von einer verbesserten Wachstumsprognose der Bundesbank. Die Erholung der deutschen Wirtschaft hat nach Überzeugung der Bundesbank im laufenden Quartal an Fahrt gewonnen. "Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung im dritten Vierteljahr kräftiger ansteigen als im Frühjahr", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht September, der am Montag veröffentlicht wurde. Nach dem Einbruch der Wirtschaftsleistung im Corona-Lockdown zu Jahresbeginn (minus 2,0 Prozent) hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitraum April bis einschließlich Juni 2021 zum Vorquartal um 1,6 Prozent zugelegt.
Die Commerzbank-Aktie gewinnt am Montag 3,3 Prozent auf 5,66 Euro.
Die Erleichterung an den Finanzmärkten ist förmlich greifbar – das überlagert aktuell die Tarifverhandlungen und die angesetzten Warnstreiks in Berlin. Nachdem am Freitag bereits der GD50 überwunden wurde, erobert die Aktie am Montag auch den GD200 zurück und geniert damit ein frisches Kaufsignal. Kurzum: Nachzügler können einsteigen, investierte Anleger bleiben weiter dabei. Kursziel: 8,00 Euro.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
(Mit Material von dpa-AFX)