Die anhaltende Hoffnung auf billiges Geld in der Eurozone sowie gute Vorgaben der Börsen in Übersee treiben die Aktienkurse am Dienstag an. Zu den Gewinnern gehört die Aktie der Deutschen Telekom – trotz zweier skeptischer Analystenkommentare.
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat das Kursziel für Commerzbank von 12,20 auf 11,30 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Mit dem überraschend angekündigten Rücktritt von Commerzbank-Chef Martin Blessing gerate das Anlageszenario in Frage, schrieb Analyst Maxence Le Gouvello in einer Studie vom Dienstag. Die künftige Strategie lasse sich nur schwer vorhersehen.
Am Montag hatte bereits die britische Investmentbank Barclays hat ihr Kursziel für die Commerzbank-Aktie von 10,50 auf 10,00 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Underweight" belassen. Das zweitgrößte deutsche Geldhaus hinke strukturell hinterher, schrieb Analyst Kiri Vijayarajah in seiner Studie.
Ganz anderer Meinung ist Benjamin Goy von der Deutschen Bank. Der Experte stuft die Commerzbank weiterhin mit „Kaufen“ ein und sieht das Kursziel bei 15 Euro. Die direkte Auswirkung einer Absenkung des Einlagenzinssatzes dürfte relativ überschaubar ausfallen, meint. Gravierender sei dagegen der mittelfristig wirkende Effekt auf die Nettozinsmargen. Die Aktie der Commerzbank bleibe indes unter seinen "Top Picks".
Chance für Trader
DER AKTIONÄR sieht den fairen Wert der Commerzbank-Aktie bei 14 Euro. Der Titel läuft schon lange dem Markt hinterher. Sollte EZB-Chef Mario Draghi wirklich die Zinsen senken und das Anleiheaufkaufprogramm erhöhen, würden die Anleger neuen Mut schöpfen und bei riskanteren Werten wie der Commerzbank zugreifen. Die Aktie bleibt eine interessante Trading-Position.
(Mit Material von dpa-AFX)