Commerzbank-Chef Manfred Knof drückt beim Konzernumbau auf die Tube. "Wir wollen beim Stellenabbau zügig vorankommen“, bekräftigte der seit Januar amtierende Vorstandschef am Dienstag bei der Online-Hauptversammlung des MDAX-Konzerns. Und auch der Aufsichtsrat macht dabei mit. Die Commerzbank-Aktie kann davon durchaus nennenswert profieren.
"Wir restrukturieren die Bank grundlegend. Wir passen unsere Kapazitäten deutlich an, und das nicht nur im Filialgeschäft. Wir verschlanken in allen Bereichen unsere Strukturen und bauen Hierarchien ab“, so Knof im Rahmen des virtuellen Jahrestreffens der Aktionäre.
Ziel ist, bis Ende 2024 die Zahl der Vollzeitstellen konzernweit von etwa 39.500 auf 32.000 zu reduzieren. Ende des ersten Quartals waren es 38.823 Vollzeitkräfte. Das Filialnetz in Deutschland wird von 790 auf 450 Standorte fast halbiert. Etwa 200 Filialen sollen im laufenden Jahr geschlossen werden. Im Ausland gibt die Bank 15 Standorte auf.
"Ende 2024 wollen wir unsere Ziele vollständig erreicht haben", bekräftigte Knof. "Dann werden wir die Bank mit einer Kostenbasis von 5,3 Milliarden Euro steuern. Was rund 20 Prozent weniger wären als im vergangenen Jahr." Durch den harten Sparkurs soll das Institut, dessen größter Anteilseigner mit 15,6 Prozent der deutsche Staat ist, zurück in die Erfolgsspur finden. Nach einem überraschend guten ersten Quartal sind nach Einschätzung des Vorstands die Chancen gestiegen, im Gesamtjahr 2021 nicht nur im Tagesgeschäft, sondern auch unter dem Strich schwarze Zahlen zu schreiben.
Unterstützung für die einschneidenden Maßnahmen bekommt Knof vom neuen Aufsichtsratschef Helmut Gottschalk. "Bei den Kolleginnen und Kollegen im Aufsichtsrat gibt es eine breite Unterstützung für den neuen Kurs der Bank und die dafür notwendigen Maßnahmen", sagte Gottschalk bei der Hauptversammlung des Frankfurter MDAX-Konzerns am Dienstag.
Die Commerzbank-Aktie gewinnt am Dienstag mehr als ein Prozent und notiert bei 6,56 Euro.
Das sind positive Nachrichten. Commerzbank-Boss Manfred Knof und der Aufsichtsrat ziehen an einem Strang und wollen bei dem Konzernumbau auf die Tube drücken. Gelingt die Sanierung der Commerzbank, sind deutlich höhere Kurse drin. Investierte Anleger bleiben weiter dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)
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